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II. Ludwigs Krieg gegen Holland und seine Verbündeten
1672—1676.
Gründe: Ludwigs Haß gegen Holland, von dem die Tripel¬
allianz ausgegangen war; Beschränkungen des holländischen Handels
in Frankreich; Schmähschriften gegen Ludwig, in Holland gedruckt.
Vorbereitungen: Sprengung der Tripelallianz; Bund
Ludwigs mit Karl II von England 1670, dessen Zweck die
Theilnng der vereinigten Niederlande und Herstellung der katho¬
lischen Kirche in England war. Schweden durch Hülfsgelder
gewonnen 1672; der Kaiser durch einen 1668 geschlossenen
Theilungsvertrag in Betreff der spanischen Monarchie, wie man
glaubte, am Eingreifen verhindert; mehrere deutsche Reichsfürsten
(darunter Kur-Köln, Kur-Mainz und der kriegerische Bischof von
Münster, Christian Bernhard von Galen) gewonnen; Lothringen
in den Händen der Franzosen.
Holland zu Land fast wehrlos, seit dem ckeorstuni xor-
xetuum. (Abschaffung der Statthalterschaft) ohne Einheit in der
politischen und militärischen Leitung; die Brüder de Witt, die
Führer der städtischen Aristokratenpartei, an der Spitze.
Allgemeiner Angriff von drei Seiten. Ludwig, selbst bei
der Hauptarmee, dringt bis auf 3 Stunden gegen Amsterdam
vor; Hollands Friedensanträge zurückgewiesen.
Der große Kurfürst von Brandenburg, Hollands einziger
Verbündeter, vom Kaiser im Stich gelassen, wird 1673 zum
1673Separatfrieden von Vossem genöthigt, in dem er seine
Cleveschen Besitzungen außer den (bis zum allgemeiner: Frieden
den Franzosen verbleibenden) Festungen Wesel, Rees und Lipp-
stadt zurückerhält.
Die Elemente und die eigne Volkserhebung retten Holland.
Vergeblicher See-Angriff der englisch-französischen Flotte.
Ermordung der Brüder de Witt im Haag; der junge
Wilhelm III von Oranien, bis zu seinem Tod Ludwigs XIV
größter Gegner, tritt an die Spitze der Bewaffnung. Der Bund
der Generalstaaten mit Spanien, dem Kaiser, Lothringen 1673,
mit dem Reich 1674 bewirkt die Räumung Hollands durch die
Franzosen. Englands Rücktritt vom Kriege 1674.
Weiterer Kriegsschauplatz an der ganzen Rheinlinie und in
den spanischen Niederlanden. —