Full text: [Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen] (Theil 1)

96 
der allgemein geachtete Aristides zu bestimmen. Dieser Schatz, 
das glückliche Loos Griechenlands genannt, wurde zu 
Delphi niedergelegt. 
Aristides verwaltete die ihm übertragenen Aemter so treu und 
gewissenhaft, daß er in der größten Armuth starb. Der Staat 
übernahm nicht nur, in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste, 
die Kosten des öffentlichen Begräbnisses, sondern sorgte auch für 
seine Familie dadurch, daß er derselben jährlich eine nicht unbe¬ 
deutende Summe anssetzte. So machte er das dem Aristides durch 
seine Verbannung angethane Unrecht einigermaßen wieder gut und 
brachte dem Verdienste seine Kronen. 
26. 
Pausania s. 
(480 v. Chr.) 
Pausanias, dessen Iugendgeschichte nur wenig bekannt ist, 
hatte als der Sohn des spartanischen Königs Kleombrotus das 
nächste Recht zur Krone. Das Ansehen, welches ihm seine Geburt 
verlieh, vergrößerte sich noch durch seine glänzenden Eigenschaften. 
Er wurde deshalb fast einstimmig zum Vormund des Plistarch 
erklärt, dessen großer Vater den Heldentod für's Vaterland ge¬ 
storben war. 
Bei der Abwesenheit des einen Königs, Enripindes, der 
im Kampfe bei Salamis für Griechenlands Freiheit focht, übertrug 
man ihm die Regentschaft, und da die Spartaner sahen, daß er 
das Ruder des Staates mit sicherer und kräftiger Hand lenkte, 
so wurde er bald daraus selbst König. 
Dieser Mann hat sich vorzüglich dadurch einen bleibenden 
Ruhm erworben, daß er Griechenland, welches in der größten 
Gefahr schwebte, eine persische Provinz zu werden, mit befreien 
half. 
Obgleich die Spartaner sich früher um das allgemeine 
Wohl Griechenlands wenig verdient machten, so gehört doch 
Pausanias zu denjenigen, die wir hiervon ausnehmen müssen, 
und er stände gewiß eben so flecken- und makellos da, als sein 
Neffe Leonidas, wenn er bei seinen hohen Kriegstugenden nicht
	        
No full text available for this image
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.