Full text: [Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen] (Theil 1)

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auch Fehler gehabt hätte, durch welche jene bei weitem verdunkelt 
wurden. 
Gelegenheit, seine Talente auf das Glänzendste zu zeigen, gab 
ihm die Schlacht bei Platäa (479). 
Nach der Schlacht bei Salamis flüchtete der Perserkönig, 
auf den falschen Rath des Themistokles, da er sich in Griechen¬ 
land nicht mehr sicher hielt, in einem kläglichen Zustande nach 
Asien. 
Mardonius hingegen, sein Unterfeldherr, blieb mit einer 
Macht zurück, mit der er noch immer ganz Griechenland erobern 
konnte. Viele griechische Staaten, wie Macedonien, Theben u. s. w. 
schlossen sich aus Furcht au ihn an. 
Athen war also durch die Schlacht bei Salamis noch keines¬ 
wegs gesichert, und hatte Ursache, noch mehr zu zittern, da der 
Feind in der Nähe war. Um so willkommner wären gewiß jedem 
andern Volke die Friedensvorschläge gewesen, welche der persische 
Feldherr, der überhaupt sehr menschlich war, thun ließ. Nur die 
Athener, vom Themistokles aufgefordert, verwarfen alle günstigen 
Vorschläge, die vom Mardonius kamen, vorzüglich da ihnen der 
spartanische König Pausanias die tröstende Nachricht gegeben 
hatte: sie möchten nur gutes Muthes sein, er würde in kurzer Zeit 
mit einer ansehnlichen Macht vor Athen erscheinen und dann, mit 
den Atheniensern vereint, den Feldzug gegen die Perser beginnen. 
Diese freudige Nachricht hob den Muth der Athener und stärkte 
sie mit einem Vertrauen, als wenn die bevorstehende Schlacht schon 
gewonnen wäre. Die Spartaner hielten dießmal ihr Wort und 
erschienen pünktlich unter der Führung ihres tapfern Königs. 
Als Mardonius seine glimpflichen Friedensvorschläge durch 
die Griechen verworfen sah, gerieth er in den heftigsten Zorn 
und führte sein Heer aus das Schleunigste vor das Städtchen 
Platäa, um die Griechen, ungefähr 60,000 Manu, mit einem 
Schlage aufzureiben, und wirklich schien ihm, so lange er das 
Heer befehligte, das Glück zu lächeln; allein er siel fechtend an der 
Spitze seiner Truppen und mit seinem Tode hörte alle Ordnung 
im persischen Heere auf. Unaufhaltsam drang der Spartanerkönig 
in die persischen Reihen und warf Alles nieder. Dieser unerschütter¬ 
lichen Tapferkeit widerstanden die Feinde nicht lange; sie wandten 
GcschichtSfreund I. 2tc Auflage. n
	        
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