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Zu Passarg ndä in Persis, welches er zum Andenken an
seinen über Astpages erfochtenen Sieg erbaut hatte, findet man
jetzt noch sein Grabmal. Als Alexander der Große, der einst da¬
hin kam, sich dasselbe öffnen ließ, fand er die Worte eingegraben:
„O Mensch, ich bin Cprns, der den Persern die Oberherrschaft
erwarb und mächtig über Asien gebot; darum beneide mir nicht
dieses Grab!"
Cyrus Nachfolger waren: sein grausamer Sohn Cambpses,
nach diesem Darius, Sohn des Hpstaspis, und der mächtige
Aerxes, Alle eben so kriegerische, aber nicht so kluge, tapfere
und glückliche Fürsten als Cprns.
22.
Leonidas. Die Schlacht bei Thermopylä.
480 v. Chr.
Das Heer des Perserkönigs Dar ins hatte bei Marathon
eine schimpfliche Niederlage erlitten. Um diese Schmach zu rächen,
traf der König drei Jahre lang die furchtbarsten Zurüstungen zu
einem neuen Kriege; doch starb er noch vor Beendigung desselben.
Des Dari ns Sohn und Nachfolger, Xerxes, ein stolzer und
Lbermüthiger Mann, setzte jedoch die nngehenern Rüstungen mit dem
größten Eifer fort; denn er hatte beschlossen, die Griechen zu un¬
terdrücken.
Nachdem die Zurüstungen ausgeführt waren, setzte er im
Frühjahr 480 v. Chr. sein ungeheures Heer in Bewegung. Er,
der Herr beinahe eines ganzen Erdtheils, der selbst an die Spitze
seiner Heeresmacht sich gestellt hatte, zog heran mit seinen Schaa-
ren vom Nil, Ganges und Tigris, einem furchtbaren Unwetter
gleich. Sieben Tage und sieben Nächte brachten seine Krieger zu,
ehe ihr langer Zug nt)er die Brücke kam, welche der König über
den Hellespont*) (eine Meerenge, die 12 Stunden lang ist)
hatte schlagen lassen, und der Nachzug bedurfte eines ganzen Monats.
Mehr als eine Million zählte das Heer, den Sternen am
*) Der Hellespont wird heutzutage die Straße der Dardanel¬
len genannt.
Geschichtsfreund I. Lte Auslage.
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