Full text: [Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer] (Theil 2)

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Seite der Römer. Hannibal wurde einige Mal geschlagen. Die 
Römer eroberten Sicilien; auch Syrakus mußte sich nach einer 
dreitägigen Belagerung ergeben, ungeachtet es sich tapfer vertheidigte. 
Damals lebte der berühmte Mathematiker Archimedes. 
Dieser zog durch leine Wurfmaschinen, durch welche man Steine und 
Feuerkugeln ans die feindlichen Schiffe schleuderte, und besonders 
durch die sogenannten eisernen Hände (Klammern an dem von ihm 
erfundenen Hebebanm) der Flotte und dem Heere der Römer so 
furchtbare Verluste zu, daß diese zuletzt, wenn nur ein Seil oder 
ein Holz auf der Mauer gesehen wurde, wieder eine schreckliche 
Maschine zu erkennen glaubten und in Bestürzung die Flucht er¬ 
griffen. 
Als die Stadt den römischen Soldaten zur Plünderung über¬ 
lassen wurde, büßte Archimedes sein Leben ein. Indem er mathe¬ 
matische Figuren in den Sand zeichnete, soll ihn ein beutegieriger 
Soldat, der ihn nicht kannte, ermordet haben. Archimedes, in 
seiner Beschäftigung ganz vertieft, soll den auf ihn zukommenden 
Mörder noch die Worte zugernfen haben: ,,Zertritt mir meine 
Kreise nicht!" — 
Karthago schickte endlich nach langem Zögern Hilfstruppen; 
allein diese wurden schon unterwegs geschlagen (207). Spanien 
kam ebenfalls wieder an die Römer; denn der römische Feldherr 
Scipio eroberte es theils durch Waffengewalt, theils durch Klug¬ 
heit und Milde (206). Auch Hannibal, den man indessen im 
Jahre 202 zurückgerufen hatte, wurde von Scipio bei Zama 
geschlagen, und die Karthaginenser sahen sich genöthiget, im Jahre 
20l, nachdem ihr Feldherr selbst eifrig zum Frieden gerathen, 
diesen unter harten Bedingungen einzugehen. 
Die Friedensbedingnngen bestanden darin, daß die Kartha¬ 
ginenser 10,000 Talente in 50 Jahren zahlen, ihre 500 Kriegs¬ 
schiffe biö auf 10, sowie ihre Kriegselephanten ansliefern und ohne 
Roms Bewilligung keinen Krieg anfangen sollten. 
Hannibal floh nach Asien an den Hof des Königs Antiochus 
von Syrien. Diesen reifte er zum Kriege gegen die Römer, der 
aber einen unglücklichen Ausgang für ihn hatte. 
Er sah sich daher nach einem neuen Zufluchtsorte um und 
fand denselben bei dem gegen die Römer feindlich gesinnten Könige
	        
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