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Prüfi a s von Bithpnien. Nachdem er noch mehrmals Beweise
seines glänzenden Feldherrntalents über die römischen Bundes¬
genossen in Asien gegeben hatte, verlangten die Römer die Aus¬
lieferung ihres mächtigen Feindes. Prusias war schwach genug,
diese zu bewilligen. Als Hannibal das ihm bevorstehende Schick¬
sal merkte, ries er aus: „So will ich denn endlich die Römer von
ihrer Angst befreien, da sie den Tod eines alten Mannes nicht
erwarten können!" und tödtete sich selbst durch Gift, welches er
stets in einem Ringe bei sich zu tragen pflegte, im Jahre 183.
So starb, 64 Jahre alt, der größte, unermüdlichste und gefährlichste
Feind des Römervolkes, ein Mann, der an Feldherrngaben von
nur Wenigen erreicht, von Keinem aber übertroffen worden ist. —
In demselben Jahre starb auch sein großer Gegner Scipio.
17.
Der jüngere Scipio (Africanus).
Dritter punischer Krieg (149 —146 n. Chr. Ged.).
Karthago's Macht blühte nach und nach wieder auf, wodurch
der Neid und die alte Eifersucht der Römer von Neuem geweckt
wurden. Der römische Bürger Marcus Porcius Cato, einer
der beredtsten und unbescholtensten Männer, konnte nicht vergesse n
wie Hannibal vor 70 Jahren Rom bedroht hatte; daher war
er eifrig bemüht, die Kriegsflamme wieder anzusachen. Jede Rede
im Senate, sie mochte einen Gegenstand betreffen, welchen sie wollte,
schloß er mit den Worten: „Dies ist meine Meinung und
(außerdem noch) daß Karthago zerstört werden muß." Ein
König (Masinissa), dessen Besitzung in der Nachbarschaft des kar-
thagiuensischen Gebietes lag, nahm den Karthaginensern Land weg.
Nach den Friedensbedingungen, welche die Römer bei der Beendi¬
gung des zweiten panischen Krieges gestellt hatten, durften die
Karthaginenser ohne deren Erlaubniß keinen Krieg anfanaen. Sie
wandten sich daher, um Hilfe bittend, an die Römer. Diese aber
entschieden gegen Karthago, und so kam es, daß der König Masi¬
nissa noch übermüthiger wurde. Da greifen die Karthaginenser zu