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sch en Feldherren erlauben, 20 der schönsten Gemälde in seinem 
Lande für das Museum der Republik auszuwählen. 
Nachdem der Krieg mit Piemont beendigt war, rückte Bo¬ 
naparte gegen das österreichische Heer. Dieses hatte sich bei 
Lodi an der Adda verschanzt. Die Franzosen griffen an 
und bemächtigten sich der Stadt Lodi. Aber nun hatte sich das 
österreichische Hauptheer unter Beaulieu an der andern Seite 
der Adda in Schlachtordnung gestellt. Die Brücke, die hier über 
den Fluß führte, war hundert Ruthen lang, und zu ihrer Vers 
thcidi'gung hatte Beaulieu ungefähr 10,000 Mann unter dem 
Generale Sebottendorf zurückgelaffen. Ueberdies ward sie 
von dreißig Kanonen von schwerem Kaliber bestrichen. Es schien 
unmöglich, hier hinüber zu kommen; ein Unfall hatte das ganze 
französische Herr zu Grunde richten können. Dennoch wagte 
Bonaparte den Uebergang; er ließ seine Untergenerale, Mas¬ 
se na und Ange re au, alle ihre Massen zusammenziehen und 
zum Sturme führen. Zwar wurden sie von einem Kartätschen¬ 
hagel empfangen und in den beiden ersten Angriffen zurückge¬ 
schlagen; unterdeß aber hatte sich eine Wolke von Tirailleurs 
längs des Flußufers ausgcbreitet und unter den österreichischen 
Artilleristen so aufgeräumt, daß ihr Feuer ermattete; beim drit¬ 
ten Anlaufe ward die Brücke glücklich erstürmt, das Geschütz der 
Ocsterreicher weggenommen und ihre Schlachtordnung durchbro¬ 
chen. — Dieser Tag entschied das Loos der österreichischen Lom¬ 
bardei. Die Franzosen bemächtigten sich in kurzer Zeit aller 
Plätze bis auf das feste Mantua. Der Herzog von Modena 
erlangte um zehn Millionen und zwanzig werthvolle Gemälde 
einen Waffenstillstand, und Mailand, in welches der Sieger 
bald nach der Schlacht bei Lodi seinen Einzug hielt, ward mit 
fünfundzwanzig Millionen gebrandschatzt. Der Schrecken, den 
die französischen Waffen verbreiteten, war so groß, daß der Kö¬ 
nig von Neapel mit Bonaparte einen Stillstand schloß, worin 
er neutral zu bleiben versprach und seine Truppen und Schiffe 
zurückzog. Nun sah sich auch der Papst genöthigt, nachdem die 
Franzosen Ferrara, Bologna und Urbino besetzt hatten, 
unter spanischer Vermittelung einen harten Stillstand zu schließen. 
Vermöge desselben sollte die französische Armee nicht nur im Be¬ 
sitze der Legationen von Bologna und Ferrara bleiben, son¬ 
dern ihnen auch die Citadelle Ancona cingeraumt werden; au¬
	        
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