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Washingtons letzte Lebensperiode.
Nachdem der Friede geschlossen war und die Engländer die
wenigen von ihnen noch besetzten Posten geräumt hatten, hielt
Washington einen feierlichen Einzug in New-Port, welche
Stadt so lange in den Händen der Britten und der Mittelpunkt
ihrer Operationen gewesen war. Bald darauf machte er seinen
Waffenbrüdern seinen Entschluß bekannt, die Stelle, die er aus
Liebe zu seinem Vaterlande angenommen, niederzulegen. Ehe er
schied, nahm er von den Truppen feierlich Abschied und dankte
ihnen für ihren Gehorsam, ihre Liebe und Ergebenheit. Die
Offiziere begleiteten ihn bis an's Ufer des Flusses. Als seine
Barke vom Ufer stieß, und er noch einmal seinen Hut zum
Lebewohl schwenkte, flössen ihre Thräncn unaufhaltsam, und als
er schon lange ihren Blicken entschwunden war, starrten sie auf
die Bahn hin, die ihren väterlichen Freund von dannen trug.
Washington begab sich nach Anapolis in Maryland, wo der
Eongreß versammelt war, um in die Hände desselben seine Obcr-
befehlöhaberstelle nicdcrzulegen. Es geschah dieses am 23. De-
cember 1783 in einer öffentlichen Versammlung, die aus den
schätzbarsten amerikanischen Patrioten bestand. Durch eine Rede,
in welcher er dem Congrcsse für das ihm geschenkte Zutrauen
dankte, das Heer dem Schutze des Staates und sein Vaterland
der Obhut Gottes empfahl, sagte er sich von allen Geschäften
des öffentlichen Lebens los und ging darauf auf sein Landgut
Mount-Vernon in Virginien.
Doch die Ruhe, die er im Schooße seiner Familie, und mit
ländlichen Arbeiten beschäftigt, genoß, sollte nur wenige Jahre
dauern. Der Strudel der öffentlichen Angelegenheiten zog ihn
wieder in seine Mitte; er sollte abermals auf den Schauplatz
des öffentlichen Lebens auftrcten, aber nicht, um ihn so ruhig
und heiter zu verlassen, wie das erste Mal. Seit dem Frieden
war der Mangel einer innern und wahren Vereinigung unter
den Staaten Nordamerikas immer fühlbarer geworden, da cs
jetzt darauf ankam, den öffentlichen Credit zu befestigen und zu
erhalten. Der Congreß, der verpflichtet war, die während des
Kriegs gemachten Schulden zu bezahlen, hatte nicht daö Recht,
Abgaben aufzulegen. Die einzelnen Staaten aber durchkreuzten