239 -- 
Elisabeth, vermahlt ward (20. November 1570), sie dem 
Hugenotten Heinrich von Navarra ihre eigene Tochter, 
Margaretha, zur Gemahlin anbot. Auf Anlaß der Ver¬ 
mahlung derselben fand sich der hohe Adel der Hugenotten 
und auch der Admiral Coligny — jetzt, nach dem Tode des ta¬ 
pfer!'. -Prinzen Cond e*), das Haupt dieser -Partei — ein, wie¬ 
wohl er von seinen Freunden mit Bitten war bestürmt worden, 
nicht nach -Paris zu gehen. Ein nicht ganz gelungener Anschlag, 
den Admiral durch Meuchelmord aus der Welt zu schaffen, statt 
dessen er nur des Zeigefingers der rechten Hand beraubt wurde, 
erregte zwar der Hugenotten Aufmerksamkeit; allein Karl und 
Katharina verdoppelten ihre Verstellungskünste, um sie in die 
sicherste Ruhe zu wiegen. 
Catharina, welche der Neformirten gänzliche Vernichtung 
bezweckte, was Anfangs nicht der Wille des jungen Königs war, 
ängstete diesen mit gräßlichen Bildern von den geheimen Planen 
der verhaßten Partei so nachdrücklich, daß er zu der verdammli- 
chen That endlich seine Einwilligung gab. Er betheuerte mit 
einem heftigen Fluche, wie er nicht nur den Tod des Admirals, 
sondern den aller Hugenotten in Frankreich wolle, und daß auch 
nicht ein Einziger übrig bleiben solle, der ihm darüber Vorwürfe 
machen könne. Sofort wurden zu dem furchtbaren Frevel alle 
Anstalten getroffen (im August 1572). Man hatte die Wohnung 
des Admirals, unter dem Vorwände, daß es zu seinem Schutze 
geschähe, schon mit einer Compagnie der Leibwache umgeben und, 
um die vornehmsten Schlachtopfer beisammen zu haben, die 
Freunde Coligny's aufgefordcrt, Wohnungen in seiner Nahe zu 
beziehen; denn der Plan war der, die Häupter der Hugenotten 
*) Ludwig von Conde war der jüngste Prinz aus dem Hause Bour- 
b 0 n, welches von einem nachgeborenen Sohne Ludwig des Heiligen (I5C-) 
abstammte Cí- B. I. S. 229) und jetzt das einzige den Söhnen 
Heinrichs II. in männlicher Linie verwandte Geschlecht war. Von die¬ 
sem Hause lebten zu Anfänge des Rcligivnskrieges drei Prinzen : A n- 
ton, durch seine Gemahlin, Johanna d'A'lbret, König von Navarra, 
Karl, Cardinal und Erzbischof von Rouen, und der obenerwähnte 
Ludwig von Cond«. .Er war in einer den Katholiken bei Jarnac 
gelieferten Schlacht £13. März 1569) geblieben; sein Sohn, obgleich 
noch sehr jung, doch schon Anführer im Heere der Hugenotten, befand 
sich um diese Zeit ebenfalls in Paris.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.