Full text: Geschichte Schlesiens

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ten, welche damals Slenza hieß, und deren Umgegend 
ums Jahr 908 unter dem Namen Slenza ne vorkommt. 
Um das Jahr 1000 werden als Ortschaften angeführt: 
Nimptsch, welches Deutsche erbaut haben sollen, Beuthen 
an der Oder, Krossen, Glogau und Breslau. 
§ 3. Unter den Nachfolgern Piasts wird erst in der 
zweitenHalfte des 10tcn Jahrhunderts einer bemerkenswerth, 
M iesko I. Dieser wurde durch Gero I., Markgrafen der 
Ostmark, 959 überwunden und zu einem Tribute an den 
deutschen Kaiser gezwungen. Er war mit Dombrowka, 
einer Tochter des böhmischen Herzogs Boleslaus I., verheira- 
Ihet. Durch diese ließ er sich zur Annahme des ChristeNthums 
bewegen, und wurde 966 getauft. Im folgenden Jahre 967 
ließ er auch die Götzenbilder in seinem Gebiete ins Wasser 
werfen, und bewog einen Theil seiner Unterthanen sich 
taufen zu lassen. Dies geschah am Lätare-Sonntage, und 
soll Veranlassung zu dem Todaustreiben und den an diesem 
Sonntage üblichen Umgangen gegeben haben. Er gründete 
968 das Bisthum zu Posen, und zu Schmograu bei Woh- 
lau wurde wahrscheinlich eine Kirche errichtet. Daß aber 
schon früher unter den Polen hier und da das Christenthum 
angenommen worden war, ist sehr wahrscheinlich. Unter 
Miesko muß Breslau schon ein namhafter Ort gewesen 
c%t über seine Entstehung und die Entstehung seines 
Namens wissen wir nichts mit Bestimmtheit. 
§ 4. Auf Miesko folgte 992 sein Sohn Boles¬ 
laus I., Chrobri. Er brachte das heutige Oberschlesien, 
welches noch zu Böhmen gehörte, ganz Unter seine Herr« 
i schüft, und schloß sich, um seine Macht zu verstärken, Anfangs 
lln den deutschen Kaiser an. Kaiser Otto III. reiste selbst 
nach G nesen, wo der polnische Herzog residirte, im Jahr 
1000, gab dem Boleslaus den Königstitel, errichtete für 
Polen ein eignes Ezbisthum zu Gnesen, und unterwarf dem¬ 
selben die Bisthümerzu Kolberg, Krakau und Breslau. Doch 
scheint der erste breslauische Bischof, Johannes, noch nicht
	        
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