nur feine Truppen zurück, sondern gab auch dem General
CzernischefBefehl, mit seinem Corps von 20000 Mann sich
mit den Preußen zu vereinigen. Dies geschah am 30. Juni
bei Lissa. Aber schon im Juli mußte Peter IH. dem Throne
entsagen und starb bald darauf. Seine Gemahlin und Nach¬
folgerin. Katharina, hielt zwar den Frieden mit Preußen,
aber wollte den König auch nicht unterstützen und zog alle
ihre Truppen zurück. — Jetzt eroberte Friedrich wieder
Schweidnitz, 6. Oktober. Die Schweden hatten schon
mit ihm Frieden geschlossen, die Franzosen verließen auch
Deutschland, weil sie mit England Friede gemacht hatten.
Sachsen war von den Preußen besetzt. Da wurden endlich
auch Sachsen und Oestreich zum Frieden geneigt, und so
kam 1763 am 15. Februar auf dem sächsischen Jagdschlösse
Hubertsburg der Friede zu Stande, worin der König
behielt, was er beim Beginn des Krieges besessen hatte.
§97. Jetzt sorgte der König vor allen Dingen, dem
Lande, welches durch diesen Krieg unglaublich gelitten hatte,
wieder aufzuhelfen, ließ an fünfzehn schlesische Städte größ-
tentheils auf seine Kosten fast ganz neu wieder aufbauen,
einige hundert Dörfer theils wiederherstellen, theils neu
erbauen, die Festungen in guten Stand setzen, zu Silber¬
berg eine Festung neu anlegen, das Geld auf den heutigen Ge¬
halt ausprägen (1764), und sorgte für Anlegung von Fabri¬
ken, und Benutzung der im Lande liegenden Erzeugnisse. Da¬
her erhob sich wieder Tuch - und Leinwandbereitung im Gebirge
und in andern Gegenden, Benutzung der Steinkohlen, und
die Fabrikation der baumwollenen Maaren bei Reichenbach. ,
— Zur nöthigen Vermehrung der Staatseinkünfte sollte die
Einrichtung der Regie, einer nach französischen Grundsätzen
umgeformten Verwaltung derAccise, seit 1766, und der
Alleinhandel des Staates mit Tabak und Kaffee bei¬
tragen, wodurch aber Friedrich seinen Zweck nicht erreichte.
-— Zum Besten der Gutsbesitzer wurde 1770 das Kredit¬
system der schlesischen Landschaft eingeführt. Für den