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Im Baseler Frieden (1499) errangen die Schweizer ihre
Unabhängigkeit von Oestreich, und so bildete sich endlich
der schweizerische Freistaat.
45.
Heinrich VII. ans dem Hanse Luxemburg.
1308—1313.
Heinrich VII., aus dem berühmten, aber wenig begüterten
Hanse Luxemburg, ward nach Albrecht's Ermordung fast ein¬
stimmig zum Kaiser erwählt, weil er als ein tapferer, mann¬
hafter Held imb Ritter bekannt war. Obgleich er nur kurze
Zeit regierte, so fand er doch Gelegenheit genug, um die Macht
seines Hauses in Deutschland zu begründen und zu vergrößern.
Aus allen Handlungen des Erwählten leuchtete hervor, daß er
würdig war, die Kaiserkrone zu tragen. Durch die Vermählung
seines Sohnes, Johann, mit der böhmischen Prinzessin Elisa¬
beth, einer Enkelin Ottokar's, brachte er Böhmen an sein Haus,
wodurch er aber fast Zwistigkeiten mit Oestreich bekommen hätte.
Hierauf sprach er die Acht aus über Albrecht's I. Mörder, züch¬
tigte den Grafen Eberhard von Würtemberg und zog dann
nach dem durch die Kämpfe der Welsen und Ghibellinen
zerrissenen Italien, wohin seit Konrad IV. kein Kaiser wieder
gekonunen war. Mit offenen Armen wurde er in Italien em¬
pfangen und am 11. Jan. 1311 mit der lombardischen eisernen
Krone gekrönt. Heb er all suchte Heinrich VII. Ruhe und Frieden
unter den Parteien herzustellen, doch gelang es ihm nicht, die¬
selben zu versöhnen. Auch in Rom war die Parteiwuth groß,
und Heinrich, der zwar am 29. Juni 1312 von den Kardinälen
im Lateran zum römischen Kaiser gekrönt wurde, ist höchst wahr¬
scheinlich als ein Opfer derselben gefallen. Er starb plötzlich zu
Buonconveuto bei Siena, nach einigen Nachrichten durch eine
vergiftete Hostie, welche ihm ein ruchloser Dominicanermönch bei
dem Abendmahle gereicht haben soll. Heinrich VII. war einer
der ausgezeichnetsten deutschen Kaiser, fromm und gottvertrauend,
festen Charakters, offenen und redlichen Sinnes, ritterlich, kühn