Full text: Kurze Geschichte der Reformation für Bürger- und Volksschulen

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Freunds warnten ihn I nicht dahin zu reifen; er gab ih¬ 
nen aber zur Antwort: „Und wenn sie ein Feuer 
„machten, das zwischen Wittenberg und 
„ W o i mö bis a n den Himmel reichte, so 
„wollte ich doch im Namen des Herrn et* 
„scheinen. " Als er von den Wittenbergern Abschied 
nahm, weinten Männer und Weiber, Kinder und Alte. 
Uebergil auf seiner Reise nach Worms jauchzte ihm 
das Volk entgegen, und strömte selbst von entfernten 
Gegenden h-rbei, nm den unerschrockenen, den bewun¬ 
dernswürdigen Mann zu sehen, der es mit den Vorur¬ 
teilen und Mißbrauchen vieler Jahrhunderte, und mit 
fast allen Machten der Erde aufnahm. Unterwegs wur¬ 
den mancherlei Kunstgriffe gebraucht, Luthern aufzuhal¬ 
ten, damit die Zi Tage des sichern Geleits verstreichen 
möchten. In Weimar, wo ec durchreiste, hatte man 
z. B. airs ge sprengt, er selbst sey in Worms verdammt, 
und seine Schriften verbrannt worden; aber Luther ließ 
sich dadurch von der Fortsetzung seiner Reise nickt ab¬ 
halten. Sein Much war unerschütterlich. Um diese 
Zeit war es auch, wo er das erhabene Lied dichtete: 
Ein' feste Burg ist unser Gott rc. Kurz vor 
Worms wurde ihm noch ein Bote von seinem Freunde 
Spalatin, der mit seinem Churfürsten bereits in WormS 
war, entg-gengeschickt „ und er dringend gewarnt, we¬ 
gen der augenscheinlichen Gefahr nicht in die Stadt zu 
kommen. Luther schrieb zurück: „und wenn so viel 
„Teufel in Worms charen, als Ziegel auf 
„den Dächern — doch wollte ich hinein," — 
man vorzüglich darunter einen feierlichen Voten, ecken 
Ackkündiger wichtiger Ereignisse, welche er, unter großem 
Pomp cinhcrreitend, bekannt macht, z. B. einen abge¬ 
schlossenen Frieden.
	        
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