Full text: Kurze Geschichte der Reformation für Bürger- und Volksschulen

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und argwöhnte nichts. Aber auf einmal legte Msrrtz dir 
Verstellung ab, und erklärte mit den. Waffen in der 
Hand, daß er feindlich auf den Kaiser losgehe, und Zwar: 
j) weil dieser nicht Wort halte, und dir evangelische 
Religion zu unterdrücken suche, da er sie doch im 
Religionssiieden zu schützen versprochen habe, 
2) weil der Kaiser auch darin wortbrüchig ftp, daß er¬ 
den Landgrafen von Hessen gegen Treu und Glau¬ 
ben gefangen halte, und kerne Vermittlung an¬ 
nehme, und 
3) weil ec damit umgehe, die Freiheit Deutschlands zu 
untergraben. 
Moritz rückt- mit seinen Truppen so schnell auf fett 
Kaiser los (im Mai 1552), daß dieser über Hals und 
Kopf von Inspruck forieilte, und, da er krank war, in 
Liner Sanfte getragen werden mußte. Hatte Moritz den 
Kaiser in seine Gewalt bekommen, so waren die guten 
Folgen für die Protestanten nicht zu berechnen gewesen. 
Der Passauer Vertrag (d. 31. Juli 1552) machte jedoch 
der Gefahr leicht und schnell ein Ende, weil Moritz wei¬ 
ter nichts suchte, als die Befreiung, der beiden Fürsten, 
und Sicherheit und -Freiheit in Absicht auf Religion. 
So kamen der Churfürst und der Landgraf wieder auffreien 
Fuß. Johann Friedrich langte den 24. Septbr. (1552) 
irr Jena an, und wurde von der neuen*) Universität, die 
seine Sohne während seiner Gefangenschaft gestiftet hat¬ 
ten, feierlich empfangen. Zwei Tage darauf'Zog er in 
*) Die Universität Jena wurde zwar schon im Jahr 1543 
gestiftet; sie ward aber erst i:n Jahr 7553 den 2. Febr. 
nach erfolgter kafferl. Bestätigung, von dem ältesten 
Sohne des inzwischen verstorbenen Churfürste», von dein 
Herzoge Johann Friedrich dem Mittleren, feier¬ 
lich eingeweiht. 
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