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„haben, rrnd guter Friede in D eutsd; í an &
„ bleiben; wenn ich aber sterbe, so betet! es
„wird warlich BetenS brauchen. Unsere
„Finder werden müssen nach den Spießen
„greifen, und es wird in Deutschland übel
„stehen. Drum sage ich, betet fleißig nach
„meinem Tode!" Der Erfolg bestätigte keider die
Wahrheit dieser Worte. In der letzten Zeit wurde
Luther immer kränklicher und schwächer. Er fühlte fein
herünnabendes Ende. Seine letzte Vorlesung ju Witten¬
berg schloß er mit den Worten: „das ist nun mei-
„ne Arbeit. Gott gebe, daß Andere nach
„mir es besser machen. Ich kann nicht
„mehr; ich bin schwach. Bittet Gott f ü e
„mich, daß er Mir ein gutes seliges Stünd-
,,lein verleihe." Seine Bibelübersetzung ließ er
damals zum sechstenmale drucken, und schrieb auch selbst
noch mehcercs. So sehr er wünschte, den Abend seines
Lebens in Ruhe zuzubrrNgen, so konnte er dennoch ein
Geschäft nicht ablehncn, das ihn nach Eisleben rief- um
dort einige Streitigkeiten beizulegen, dir zwischen den
Grafen von Mansfeld wegen der dastgen Bergwerke ent¬
standen waren, und wo möglich, einen Vergleich zu stif¬
ten. Kurz vor diefer R ise schildert ec feinen Zustand
in einem Briefe, worin es heißt: „ick alter, abge-,
„lebter, kranker, müder, kalter und nun
„auch einäugiger (er war um ein Auge gekommen)
„Mann, hoffte doch nun ein wenig Ruh?
„zu haben, so werde ich aberdermaßen über-
„häuft mit Schreiben, Reden, Thun und
„Handeln, als wenn ich nie etwas gehan--
„delt, geschrieben, geredt oder gethan
chatte» Ich bin der Welt satt, und die
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