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Inquisition.
allen katholischen Landern eingeführt, wo sie mehr oder weni¬
ger wüthete. Da wurden Spione angesiellt, welche sich
überall einschlichen, auf alle Reden aufmcrkten, und war
darunter ein bedenkliches Wort, so wurden die Menschen,
Vornehme und Geringe, in Gefängnisse gesperrt; kein Freund
durfte zu ihnen, keine Vertheidigung fand Statt, wenn
einmal Zeugen gegen ihn auftraten; und diese waren, wenn
Gclddursi oder Rachsucht befriediget werden konnten, leicht
zu erlangen. Bekannte der Angeklagte, so wurde er für ehr¬
los erklärt, verlor sein Vermögen, mußte seine Ketzerei ab-
schwörcn, sich harten Büßungen unterwerfen; war seine
Ketzerei groß, so wurde er dennoch hingerichtet; sagte er,
daß er im katholischen Glauben sterben wollte, so wurde er
aus Gnade erdrosselt, blieb er bei seiner Ketzerei, so wurde
er auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Bekannte der Ange¬
klagte nicht, so wurde er in tiefe Zellen gesperrt, gefoltert,
bis er den Qualen unterlag. Auch Todte, die man noch
verdächtig gefunden hatte, wurden ausgegraben; Kinder
mußten ihre verstorbenen Eltern beschimpfen und büßten oft
noch das elterliche Vermögen ein, worauf es hauptsächlich
mit abgesehen war. In Deutschland wüthete ein gewisser
Conrad von Marburg, der 1215 in Straßburg 80 Menschen
verbrennen ließ, bis ihn deutsche Ritter todt schlugen. Spa¬
nien ist vor allen Ländern durch die barbarische Inquisition
unglücklich geworden, da die Regenten wähnten, der blinde
Glaube erzeuge auch blinde Folgsamkeit, und man in diesem
finstern Geiste fortwandelte, auch nachdem man in andern
Ländern zu besserer Einsicht gelangt war. Ferdinand, um
seines (wilden) Eifers willen der Katholische genannt, suchte
durch sie vorzüglich die Macht der Großen zu beschränken.
Sehr hart erging es dort besonders den durch Handel und
Pachtungen reich gewordenen Juden, nach deren Schätzen
nian lüstern war. Viele, die sich hatten taufen lassen, die
man aber immer noch für heimliche Juden hielt, wußte man
unter leicht gefundenen Beschuldigungen anzuklagcn und hin¬
zurichten. Auch gab es noch von dem Reiche, welches die
Sarazenen zum großen Vortheil der Wissenschaften und Lan--