4. Deß Storches Wiederkehr.
3
Doch wie sie auch verschieden scheinen die Klänge alle, spät und
früh, sie müssen dennoch sich vereinen zu einer einzigen Melodie.
Die klingt heraus aus dem Getümmel, sie klingt in Thälern
und auf Höh'n: „Ach, gut ist unser Gott im Himmel, und
seine Welt ist wunderschön!" W. nsyler.
4. (4.) Des Storches Wiederkehr.
Der Paul ruft den Peter, der Peter den Hans,
Der Hans ruft die Grete, die Grete den Franz,
Der Franz holt die Liese, die Liese den Fritz,
Die kommen gelaufen so schnell wie der Blitz.
„Was giebt es? Was ruft ihr? Was ist denn gescheh'n?" —
„Wir haben Herrn Storch und Frau Störchin geseh'n." —
„Jst's möglich? Wo sind sie? Wir seh'n sie ja nicht!
Ihr wollt uns nur necken!" Doch Paul, der spricht:
„Nein wirklich, ich sah ihn ganz genau,
Den Storch mit seiner lieben Frau.
Es schauten das Weibchen und der Mann
Ihr Nest vom vor'gen Jahr sich an.
Sie prüften, ob auch warm und fest
Geblieben wär' das alte Nest,
-Und er befand ganz gut den Bau;
Doch hat den Kopf geschüttelt die Frau,
Als wollte sie zu dem Manne sagen:
Wir müssen noch Holz zusammen tragen;
Mir will das Nest nicht richtig scheinen,
Ich muß ja sorgen schon für die Kleinen.
Und ach, der Winter hat arg gehaust
Und unsern Ban gar stark zerzaust.
Hier fehlt ein Reis und dort ein Ast,
Hier fehlen Blätter und dort der Bast.
Wir müssen uns an die Arbeit schicken
Und unser Häuschen flicken und schmücken.
Drauf haben sie prüfend das Nest umzogen
Und sind dann auf und davon geflogen."
Drob freuten sich Peter und Fritz und Franz,
Die Grete, die Liese und der Hans,
Und während sie blickten zum Dache hinauf,
Da kamen herbei im schnellen Lauf
Die Kinder alle, die es vernommen,
Daß heut' der Storch wär' angekommen.
1*