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teren , den Bisthümern Augsburg und Costnitz, der Propstei Elwangen, einer An¬
zahl kleiner Fürsten-, Grafen - und Herrenländer zusammengesetztes Ganze, dessen
beide größten Bestandtheile aber das Herzog thum Würtemberg und die
Mark gr afsch aft Baden waren.
Ein Nachkomme des im Uten Jahrhundert lebenden Konrad von Bcutclsbach
oder Würtemberg war Graf Ulrich mit dem (großen) Daumen (i 1265), der
schon Stuttgart, Lconberg, Kanstadt, Waiblingen, Schorndorf besaß und die Graf¬
schaft Urach dazu erwarb. Der Untergang der Hohenstaufen, weise Sparsamkeit (keine
Klofterstiftungen und Zersplitterungen in Linien) mehrten den gesegneten Anfang reich¬
lich. Eberhard der Erlauchte (st 1325) erwarb Calw, Asperg und Groningen; dessen
Sohn Ulrich (st 1344) Tübingen und die Landvogtei über die nächstgclcgencn Reichs¬
städte. Eberhard der Greiner (st 1392) (Zänker, Rauschebart) kämpfte lange mit den
ihm verhaßten Reichsstädten und den Martinsvögcln (oder Schläglcrn, von der silber¬
nen Keule, die sie als Zeichen ihres Ritter - und Raubbundes führten) und ließ sich
vom K. Karl IV. seine bei den Juden gcmachien Schulden Niederschlagen. Sein
Enkel Eberhard der Milde richtete schon nach K. Wenzels Absetzung seine Blicke
auf die deutsche Krone, und sein gleichnamiger Sohn brachte durch Vermählung
mit Henriette von Montfaucon die Grafschaft Mömpelgard an sein Haus. Dessen
Söhne, Ludwig (st 1430) und Ulrich der Vielgeliebte (st 1480), thciltcn 1442 so,
daß Ludwig den Uracher Theil (die Aemtcr Urach, Tübingen, Oberndorf,
Hornberg. Calw, Neuenbürg, Wildbad, Nagold, Leonberg, Gröningen, Asperg,
Vaihingen u. A., auch 1444 Mömpelgard), Ulrich den N eu fener Theil erhielt (die
Aemter Neusen, Stuttgart, Nürtingen, Grotzingen, Waiblingen, Schorndorf, Göp¬
pingen, Kanstadt, Marbach u. s. w.). So bedeutend war das Land schon ange¬
wachsen! — Ludwigs Sohn, Eberhard der Bärtige, welcher (der erste deutsche
Graf, der dieß that) die Universität Tübingen 1477 mit Hülfe der beiden Nauclere
oder Vergenhaus stiftete; vereinigte sich mit seinem Vetter Ulrich, Sohne Eber¬
hards II. (dessen Bruder Heinrich die Mömpclgarder Linie stiftete), 1482 und 1492
in den Münsinger und Eßliugcr Verträgen über Untheilbarkeit des Landes und
die Alleinregierung des jedesmaligen Seniors des Hauses. Der ältere Eberhard
wurde 1495 auf dem Reichstage zu Worms vom K. Maximilian zum Herzoge des
Reichs mit dem Range über den Land- und Markgrafen und der Führung der
Reichssturmfahne erhoben. Aber die vielen Aloden des Hauses wurden auch in
Reichslehen verwandelt, welche nach Erlöschen des herzoglichen Mannsstammcs
dem Kaiser und Reich als Kammergut heimfallcn sollten. Eberhard war nach einer
höchst wilden Jugend durch seine mantuanische Gemahlin und eine Reise nach dem
heiligen Grabe (ein Nachklang der Kreuzzüge, der damals Fürstenbrauch wurde
und den Orden vom heil. Grab eintrug), ein so trefflicher Fürst geworden, daß
Maximilian bei dessen Tode 1496 sagte: er sei klug und tugendhaft wie Keiner
im Reich gewesen! Eberhard II., der schwache Sohn Ulrichs, folgte nun als Senior,
wurde aber schon 1498 auf einem Landtag von den Ständen wegen seiner schlech¬
ten Regierung vorgeladen, und da er nicht erschien, kündigten ihm der Landhof¬
meister, die Prälaten, Ritter und Vögte, ja selbst die reitenden Boten, der
Küchenmeister und die Trompeter den Gehorsam auf und verabschiedeten die schlech¬
ten Räthc von Stetten und Canzlcr Holzinger, den verlaufenen Mönch. Der Kai¬
ser genehmigte den Schritt der Stände, und Ulrich mußte abdanken (st 1504). Ihm
folgte seines wahnsinnigen Bruders Heinrich Sohn Ulrich, der an Eberhards Hofe
aber sehr schlecht erzogen war. Für den noch Minderjährigeu führten die Stünde
6 Jahre die Regierung, vermählten ihn wider seinen Willen mit Albrcchts von
Baicrn Tochter Sabina, einer Nichte Maximilians, der ihn schon 1503 für voll¬
jährig erklärte. — Im baierischen Erbfolgckriege erwarb Ulrich von Kurpfalz das