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Fassung. Er erblaßte, siammelte unverständliche Worte 
und erregte durch sein ganzes Benehmen so großen Ver¬ 
dacht , daß der Gonfalonicre die Thür öffnete und die 
Wache rief. Diesen Augenblick benutzte der Treulose und 
entsprang. Peruggio verfolgte ihn, und suchte ihn zu er¬ 
greifen, wurde aber von Jakob Poggio und seinen Bewaff¬ 
neten aufgehalten. Petrucci, der ein.handfester Mann 
war, riß ihn bei den Haaren nieder; die Senatoren zeig¬ 
ten sich eines solchen Präsidenten würdig, sie stellten sich 
ihm zur Seite, bewaffnet mit Allem, was sie in der Eile 
finden konnten, und jagten glücklich Alles, was ihnen ver¬ 
dächtig war, Zum Hause hinaus, den Anführer Poggio 
nebst mehreren von seinen Begleitern ließen sie von ihren 
Leuten wegschleppen und einschließen, die Thore des Stadt¬ 
hauses aber wohl verrammeln. 
Indessen rannte Jakob von Pazzi mit einem An¬ 
hang von etwa hundert Mann durch die Straßen, und 
suchte durch sein Freiheitsgeschrei die Bürger in Aufruhr zu 
bringen und das Nathhaus zu stürmen. Petrucci ver¬ 
eitelte jedoch alle ihre Angriffe und ließ vor ihren Augen 
den gefangenen Jakob Poggio durch das Fenster auf¬ 
knüpfen , auch mehrere seiner Begleiter auf die Straße 
Hinabstürzen. Von allen Seiten rannte jetzt das bewaffnete 
Volk herbei , aber nicht, um den Verschwornen, sondern um 
dem bedrängten Senat beizustehen. Die Aufrührer wurden 
getödtet oder zerstreut, der Pfaffe und Pazzi, die man 
Beide ergriffen hatte, in das Nathhaus geschleppt, und der 
Erzbischof in vollem Ornate neben Pazzi und den andern 
Bösewichtern zum Fenster hinaus gehenkt. Auch der zweite 
Pazzi und die übrigen Theilnehmer ihres Verbrechens 
mußten sterben. Bandini, von dessen Hand Julius 
Medici gemordet worden war, entkam zwar aus der 
Stadt und entfloh nach Konstantinopel, wurde aber von
	        
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