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Die Spanier und Neapolitaner wüthetcn wie reißende 
Thiere. Es wurden von ihnen namenlose Gräuel verübt, 
für welche die Geschichte keine Worte, die Dichtkunst keine 
Farben hat. Nicht schlimmer wütheten einst die Gothen 
und Vandalen. Alle Straßen wurden mit Mord, Brand, 
Raub und andern Gräueln erfüllt. Kein Alter, kein Rang, 
kein Geschlecht schützte vor Mißhandlungen. Nicht die 
Unschuld der Kindheit, nicht die Hülflosi'gkeit des Alters, 
nicht Jugend und Schönheit konnten die Wuth der Sieger 
entwaffnen. Es wurde ein Theil der Hauser angezündet, 
und eine schreckliche Feuersbrunst, die daraus entstand, ver¬ 
zehrte einen großen Theil der Meisterwerke des Alterthums 
und der neuern Zeit. Schätzbare Sammlungen von Kunst¬ 
werken, Schuldbücher, Handschriften, Bibliotheken wurden 
zerstört, und die Acten der päpstlichen Registratur, statt 
Stroh, den Pferden untergestreut. Die rohen Krieger 
plünderten die Kirchen und die Palaste der Kardinale, tra¬ 
ten die Reliquien mit Füßen, brauchten die Sakristeien als 
Pferdeställe. Kardinälen, Bischöfen, Edelleuten ließen sie 
die Qualen der Folter erdulden, um ihnen das Geständniß 
verborgener Schatze abzuprcssen. Jeder, den sein Mißge¬ 
schick einem Soldaten in die Hände lieferte, mußte wenig¬ 
stens Lösegeld bezahlen, und wer sich schon mit den Spa¬ 
niern abgefunden hatte, der wurde erst noch von den Deut¬ 
schen und Neapolitanern gebrandschatzt. Doch begegneten 
die Deutschen ihren Gefangenen im Ganzen menschlicher 
und versteckten sogar manche vor den spanischen und neapo¬ 
litanischen Teufeln. Desto ungezügeltern Muthwillen erlaub¬ 
ten sie sich gegen den heiligen Vater, der, in seiner Burg 
belagert, Eselsfleisch aß. Sie kleideten einen ihrer Lands¬ 
leute als Papst, eine Anzahl anderer als Kardinale an, 
zogen in Processi'on vor die Engelsburg und riefen ihren 
neuen Papst aus, den sie Doctor Luther nannten.
	        
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