fullscreen: Erbauliches und Beschauliches (Teil 1, [Schülerbd.])

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150. Sommergesang. 
Die Lerche schwingt sich in die Luft; 
Das Täublein fleucht aus seiner Kluft 
Und macht sich in die Wälder; 
Die hochbegabte Nachtigall 
Ergötzt und füllt mit ihrem Schall 
Berg, Hügel, Thal und Felder. 
Die Glucke fiihrt ihr Völklein aus; 
Der Storch baut und bewohnt sein Haus 
Das Schwälblein speist ihr' Jungen; 
Der schnelle Hirsch, das leichte Reh 
Ist froh und kommt aus seiner Höh' 
Ins tiefe Gras gesprungen. 
Die Bächlein rauschen in dem Saud 
Und malen sich und ihren Rand 
Mit schattenreichen Myrten; 
Die Wiesen liegen hart dabei 
Und klingen ganz vom Lustgeschrei 
Der Schaf' und ihrer Hirten. 
Die unverdross'ne Biencnschar 
Zeucht hin und her, sucht hier und dar 
Ihr' edle Honigspeise; 
Des süßen Weinstocks starker Saft 
Kriegt täglich neue Stärk' und Kraft 
In seinem schwachen Reise. 
Der Weizen wächset mit Gewalt, 
Darüber jauchzet jung und alt 
Und rühmt die große Güte 
Des, der so überflüssig labt 
Und mit so manchem Gut begabt 
Das menschliche Gemüte. 
Ich selbsten kann und mag nicht ruhn; 
Des großen Gottes großes Thun 
Erweckt mir alle Sinnen. 
Ich singe mit, wenn alles singt, 
Und lasse, was dem Höchsten klingt, 
Aus meinem Herzen rinnen.
	        
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