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Flucht treffen. Auch Friedrichs Schwester, Friederike 
Wilhelmine, nachherige Markgrasin von Baireuth, 
wußte von dem Plan und war dazu behülflich. Von 
Wesel aus, wohin der Prinz den Vater begleitete, wollte 
er in das nahe Holland, und von da weiter über das 
Meer nach England zu seinem mütterlichen Oheim, Kö¬ 
nig Georg II., entfliehen. Der Anschlag wurde aber 
durch einen aufgefangenen Brief entdeckt, und Katt und 
Friedrich sogleich verhaftet; Keith aber hatte das Glück 
zu entkommen. 
Auf des Vaters Befehl wurde der Prinz vor einem 
Militairgericht wie ein Missethater verhört. Friedrichs 
Antworten waren kurz und trotzig, und verschlimmerten 
noch mehr seine Sache. Er wurde auf die Festung Kü- 
strin gebracht, wo er in einem harten Gefangniß schmach¬ 
ten , mit schlechter Kost vorlieb nehmen und ohne Messer 
und Gabel essen mußte. 
Gegen die Lheilnehmer an des Prinzen Flucht wü- 
thete der König fürchterlich. Ein Kammerdiener, der dar¬ 
um gewußt hatte, wurde in die Karre geschmiedet, Katt 
mußte in einem leinenen Soldatenkittel mit umgehangtem 
Ordenskreuz vor ihn gebracht werden. Kaum erblickte ihn 
der König, so fuhr er mit Lkgergrimm auf ihn los, riß 
ihm unter den schimpflichsten Benennungen das Drdens- 
kreuz von der Brust, schlug ihn mit der Faust ins Ge¬ 
sicht und trat ihn mit Füßen. Nicht viel besser erging es 
der Prinzessin Friederike Sophie; sie bekam von dem 
harten Vater, der seiner im Zorn nicht mächtig war, Ohr¬ 
feigen und Fanstschlage ins Gesicht, würde auch ganz ge¬ 
wiß, eben so wie Katt, mit Füßen getreten worden scyn, 
wenn eine muthige Kammerfrau sie nicht noch zu rechter 
Zeit seinen Händen entrissen hatte. 
Der König verlangte von dem Kriegsgerichte, daß
	        
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