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Heinrich von Navarra nahm sich nun seiner 
Glaubensgenossen an und sammelte ein Heer, das aber 
viel zu schwach schien, es mit der Macht der Ligue aufzu¬ 
nehmen, mit welcher der Herzog von Joyeuse gegen ihn 
anrückte. So entstand der Krieg der drei Heinriche. 
Bei Coutras, einem Flecken in Guienne zwischen Bor¬ 
deaux und'Perigueux, kam es zu einer Schlacht, in welcher 
Navarra», wider Erwarten gegen den weit überlegenen 
Feind, mit einem geringen Verlust, einen vollkommenen 
Sieg erkämpfte und das ganze katholische Heer zerstreute. 
Der Bürgerkrieg wurde aber damit nicht gestillt. Die 
Hugenotten verloren eine starke Stütze an dem Prjnzen von 
Conds, der in seinem fünf und zwanzigsten Lebensjahr, 
wahrscheinlich vergiftet, dahinstarb. Der Kampf galt jedoch 
von nun an mehr dem König, den Guife nöthigen wollte, 
sich ihm in die Arme zu werfen, oder seine Zuflucht zu 
Heinrich von Navarra zu nehmen und sich so den 
Katholiken ganz verhaßt zu machen. 
Die Guisen hatten zu Paris einen starken Anhang, 
die Ligue der Sechzehner genannt, aus katholischen 
Pfarrern, Advocaten, Bürgern bestehend. .Ihre schlimmen 
Plane, die auf Entthronung des Königs und die Ermor¬ 
dung des ganzen Parlements gingen, wurden verrathen, 
und nun kam zu ihrer Unterstützung Heinrich von Guise 
wider des Königs ausdrücklichen Befehl in die Stadt, wo 
er von dem Volke mit einem großen Jubelgeschrei als der 
Beschützer der Kirche und des Glaubens, als der Retter 
von Paris begrüßt ward. Alle Kniee beugten sich vor ihm; 
alle Straßen wurden mit Blumen bestreut. 
Der König gerieth über dies Alles in nicht geringe 
Unruhe, und noch größer wurde seine Angst, als ihm be¬ 
richtet wurde, daß eine bedeutende Menge Fremder zu den 
Thoren hereinströmte, denn ihm bangte vor einem Auf¬
	        
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