scheinende Hindernisse nicht zurückgehalten werden konnten. Zu
taufenden bedeckten die Leichen der Sieger wie der Besiegten das
Blutfeld; gleich Kieselsteinen konnte man die Kugeln vom Boden
anflesen. Bei der Verfolgung am nächsten Tage machten die
Preußen noch reiche Beute: wohlgefüllte Magazine, Fahrzeuge,
ein Zeltlager mit gepolsterten Armsesseln, Teppichen, Spiegels
Schminkbüchsen, feinem Backwerk und allerlei kostbaren Leckerbissen,
welche die verwöhnten französischen Offiziere selbst im Felde nicht
entbehren mochten. Auch 2000 Gefangene wurden eingebracht.
140. Die Schlachten um Metz rrnd bei Sedan.
1. Furcht vor den Deutschen; die Franzosen bei
Metz. — Durch die erlittenen Niederlagen kam ein ungeheurer
Schrecken über das französische Volk, das sich bisher für nnbe-
sieglich, das Eindringen des Feindes in Frankreich für unmög¬
lich gehalten hatte. Unter dem Angstrufe: „die Preußen kommen"
verließen zahlreiche Familien Haus und Hof und flüchteten ins
Gebirge, oder über die Grenze. Es war ein abenteuerlicher,
unnötiger Schrecken: denn die Preußen verübten gegen friedliche
Bürger nirgends eine Gewaltthat. Dagegen wurden die in Frank¬
reich lebenden und angesiedelten Deutschen von der feindlichen
Regierung mit erbarmungsloser Härte aus dem Lande vertrieben.
In der Heeresleitung geschah die wichtige Änderung, daß der
Kaiser den so ruhmlos geführten Oberbefehl niederlegte und der
Marschall B a z a i u e an die Spitze der 250,000 Mann
starken Streitmacht trat, die bei Metz zusammengezogen wurde.
2. Die Schlachten bei Colombey-Nonilly und
bei Mars la Tour. — Hier, in der Umgebung der gewaltigen
Festung, kam es nun alsbald zu einer ganzen Reihe von Schlachten.
Am 14. August warf der General Steinmetz durch die siegreiche
Schlacht bei Colombey-Nouilly ein französisches Heer
bis unter die Kanonen von Metz zurück. Zwei Tage darauf, am
16., errang dann der Prinz Friedrich Karl dm wichtigen
Sieg bei Mars la Tour(Vionville), westlich von Metz.