Full text: Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 (Abth. 3)

52 1513. 
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er wüthete mit gleicher Heftigkeit fr"" und kam an manchen 
Stellen sogar wieder näher. Mit dieser glücklichen Wendung 
verhielt es sich also: 
Von dem Kirchthnrme zu Gautsch, von welchem man das 
ganze Schlachtfeld überschaute, nahmen die dort aufgestellten 
Offiziere des Fürsten Schwarzenberg schnell die Gefahr der 
Ihrigen wahr und meldeten sie dem Foldherrn; er erkannte, 
daß der Augenblick entscheidender That gekommen sey. Hier, 
wo alle Heere versammelt waren, wo das erzürnte Europa 
vereinigt seinem Feinde im Angesicht stand, durfte diesem auch 
nicht der mindeste Vortheil gestattet werden. Auf des Feld¬ 
herrn Wort bricht der starke östreichische Rückhalt unter dem 
Erbprinzen von Hessen-Homburg von seinem Orte auf; die 
Kürassiere von Albert und von Lothringen, von Franz, Ferdinand 
und Sommariva, dringen auf mühsamen Wegen über die Pleiße 
heran und werfen sich auf den einen französischen Schlachthau¬ 
fen, der rechts von Wachau vorgedrnngen war. Sie treiben 
ihn stürmend zurück, und die Verbindung des linken Flügels 
mit dem Mittelpunkte ist hcrgestellt. Der tapfere Kleist, der 
mit seinen Preußen Markkleeberg gegen alle Angriffe behaup¬ 
tet hat, kann gegen 5 Uhr durch östreichische Kampfesbrüder 
abgelöst werden, um nach so blutiger Arbeit wieder Athem zu 
schöpfen. ' 
Auf der andern Seite war indeß der linke Schlachtkeil 
Napoleons, den stürmischen Mürat an seiner Spitze, schon bis 
Güldengossa gekommen, und suchte mit Gewalt dieses 
wichtigen Dorfes Meister zu werdeir. Wenn es gelang, so, 
war das Bundesheer dennoch zerrissen und sein Mitteltreffen 
in das sumpfige Thal der Gosel gesprengt. Und schon sind die 
feindlichen Haufen bis in die Mitte d?S Dorfes gekommen; 
schon har daneben ein gewaltiger Rentersturm der französischen 
Kürassiere eine Batterie von 26 Stücken überwältigt und die 
Bedeckung niedergehauen; nur noch einige hundert Schritte 
sind die Reuter von dem Hügel entfernt, auf welchem die bei¬ 
den Monarchen die Schlacht überblicken, der sumpfigte Teich 
bei Gossa liegt nur dazwischen; — da giebt der Kaiser Alexan¬ 
der seinen donischen Leibgarde-Kosacken, unter dem Grafen 
Orlow-Denissow, die seine Begleitung in den Schlachten ans¬ 
machen, den Befehl zum Angriffe. Mit lautem freudigem 
Schlachtruf sprengen sie mit den Lanzen gegen die geharnischten 
Reuter daber, rasselnd treffen die Geschwader auf einander; 
aber der Feind hält den mächtigen Stoß nicht aus. Seine 
Haufen werden gebrochen, die verlorenen Geschütze bis auf 
zweie wieder erobert. Dem Anführer des französischen An¬ 
griffs, Laronr- Maubonrg, dem besten Renterfubrer in Napo¬ 
leons Heere, wird bei diesem Sturme ein Schenkel zerschmet¬ 
tert. — Die Gefabr war uberstanden, der Feind hatte die 
errungenen Vortheilc wieder verloren. Indeß war es 5 Uhr
	        
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