Full text: Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 (Abth. 3)

80 1814. * 
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Soissons wird auf der Stelle durch Bülow eingeschlossen; 
während Blücher au der andern Seite des Flusses heranrückt, 
macht dieser seine Anstalten zum Sturm; schon kommen, beim 
Einbrüche der Nacht, die Hansen mit Sturmleitern versehen, 
in guter Ordnung heran; der Befehlshaber der Stadt aber, 
der die Wichtigkeit des Augenblicks nicht kennt und nicht weiß, 
daß Napoleon so nahe ist, übergibt die Stadt und zieht mit 
seiner Besatzung frei ab. — So kam Blücher glücklich über 
den Fluß und zog nun immer nordwärts, nach Laon zu, bis 
er alle seine Kräfte versammelt und bei dieser Stadt eine treff¬ 
liche Stellung gewonnen hatte, Napoleon, um mit diesem Ei¬ 
nem Gegner jetzt ganz fertig zu werden, folgte ihm auf dem 
Fuße nach, obwohl immer weiter von dem großen Bundeshcere 
abgezogen und 33 Stunden nordwärts von Paris entfernt. 
Vie Schlacht bci taon. 9. und 10. Märj. 
Auf den Höhen bei E rao une traf er am 7. März Win- 
zingcrode und Sacken in guter Stellung und konnte sie nur 
mit einem harten Verluste seiner Krieger zum Rückzuge gegen 
Laon zwingen. Hier hatte sich Blücher zur Schlacht bereitet 
und die Stadt Laon selbst, die auf schwer zu erobernden Hö¬ 
hen liegt, zum Mittelpunkte seiner Stellung gemacht. Dennoch 
stürmten die Franzosen, als kaum der Morgen des 9. März 
graute, mit großer Heftigkeit hinan; aber die tapfere Besatzung 
der Höben war wohl auf ihrer Huth, und die Stürmenden 
wurden mit großem Verluste die steilen Abhänge wieder hinun- 
tergetrieben. Nun dauerte der Kampf den übrigen Theil des 
Tages noch aus beiden Flügeln der Stellung, und vor allen 
Dingen trachtete Napoleon, den linken Flügel der Preußen von 
der Straße wcgzudräugen, die nach den Niederlanden führt. 
Wirklich hatte er am Nachmittage einige Vortheile erkämpft; 
das Dorf Athis, vor welchem die preußische Avantgarde 
focht, mußte von dieser verlassen werden; aber am Abend be¬ 
schlossen die Heerführer Uork und Kleist, dem ganzen Vorha¬ 
ben mit Einem Streiche ein Ende zu machen. Als schon Dun¬ 
kelheit das Feld bedeckte und der Feind, das blutige Tagewerk 
vollendet glaubend, an manchen Stellen schon die Lagerfeuer 
angezündet hatte, da erhoben sich die Preußen gegen ihn; 
Prinz Wilhelm stürmte links von dem brennenden Dorfe Athis 
einen Waldhügel, den die Franzosen besetzt hatten; andere 
Haufen drangen in das Dors selbst ein, und die rechte Flanke 
des Feindes 'hatte Ziethen mit der Reuterci still umritten, um 
ihn, wenn er von dein Fußvolke zurückgetrieben werde, zu em- 
psangen. Das ganze Vorhaben glückte trefflich. Ohne einen 
Schuß zu thun, drangen die Preußen mit dem Bajonnette in 
die ausgeschreckten Femde, die sich zur Wehre setzen wollten 
und feuerten; in wenigen Augenblicken waren sie auseinander
	        
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