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blik aristokratisch; wenn das Volk die Entscheidung hat, so ist 
sie demokratisch. 
Nachdem Solon seine Gesetzgebung vollendet hatte, unternahm 
er eine Reise nach Ägypten und Asien, auf der er auch den reichen 
König Krösos von Lydien in Sardes besucht haben soll. Dieser 
führte ihn in seiner Schatzkammer umher und fragte ihn dann, wen 
er für den glücklichsten Sterblichen halte. Der Weise aber nannte 
nicht ihn, sondern Männer aus seiner Heimat, und zwar solche, 
die nach einer schönen Tat einen ruhigen Tod gefunden hatten 
oder nach einem redlichen Leben für das Vaterland gefallen waren. 
Als Krösos endlich fragte, ob er ihn nicht auch für glücklich halte, 
antwortete ihm Solon: „O König, niemand ist vor seinem Tode 
glücklich zu preisen." 
In Athen brachen unterdessen neue Unruhen aus, und diese be- ^Tyrannen, 
nutzte ein vornehmer und ehrgeiziger Mann namens Peisistratos, 
um sich zum Tyrannen zu machen. Tyrann aber wurde von den 
Griechen jeder genannt, der die Herrschaft auf unrechtmäßige Art 
erlangt hatte, auch wenn er gut und milde regierte. Dem Peisistratos 
folgten nach einer rühmlichen Regierung seine beiden Söhne Hip- 
Pias und Hipparchos; als aber Hipparchos durch Verschworene 
ermordet wurde, machte sich Hippias durch Grausamkeit so verhaßt, 
daß er im Jahre 510 aus Athen vertrieben wurde. Damit nie 
wieder ein Tyrann aufkomme, wurde jetzt das Scherbengericht 
eingeführt, durch das gefährliche Bürger, auch wenn sie kein Ver- 
brechen begangen hatten, verbannt werden könnt 
In uralter Zeit war in Asien, zwischen den Flüssen Euphrat Babylomen. 
und Tigris, das Reich Babylonien entstanden, das nach der 
Hauptstadt Babylon am Euphrat benannt war. Das Land war 
sehr fruchtbar und wohl angebaut, und die Einwohner waren in 
Gewerbe und Handel fleißig und erfahren. Sie beteten die sieben 
Planeten an und ehrten den Stern Jupiter, den sie Bal nannten, 
.als den höchsten Gott. Ihre Priester, die Chaldüer oder Magier, 
waren im Rechnen und in der Sternkunde wohlbewandert und 
hatten die merkwürdige Keilschrift im Gebrauch. 
3. Die Perserkriege.
	        
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