Die Nevolutionskriege. 
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erteilt iiuvin loo/ooo' Menschen Tag und Nacht 
beschäftigt/ Piken , Flinten / Säbel / Kanonen und 
Mörser zu verfertigen; viele Tausende füllten so¬ 
gleich die Läger und bildeten sich als Hülfshaufen 
hinter ihnen; im Felde war jeder ausgezeichneten 
Geisteskraft die Bahn zu großem Ansehn und Ein- 
finß geöffnet; kein Vorrecht der Geburt galt/ son> 
dern nur die Tüchtigkeit; die kleberniacht war bald 
ganz aüf Frankreichs Seite, und diese/ mir der 
Kühnheit verbunden/ ersetzten die Uebung. Das 
Kriegsgluck war von nun an für die Republikaner. 
Ihre stürmischen Haufen bedeckten oft schon das 
Schlachtfeld, mir Leichen vor den Reihen der alten, 
versuchten Kriegdr, von erfahrenen Feldherrn ge¬ 
führt/ Und dennoch drangen immer neue/ küh¬ 
nere Schaaren/ unter begeisternden Schlachtgesan- 
gen, bei* die Lerchen der Ihrigen vor/ bis sie dre 
ermüdeten Reihen durchbrochen hatten. 
Zuerst wurde das Heer der Unzufriedenen aus 
Nordfrankreich/ unter Felär Wimpfen, geschla¬ 
gen; er selbst entkam flüchtig nach England; dann 
wurde Marseille unterworfen; hierauf Lyon, 
nach rapferm Widerstande, endlich Toulo», durch 
ein, vier Tage und Nächte fortgesetztes, Sturmen 
und ungeheure Ströme Blutes, erobert f die Stadt 
war eur Trümmerhaufen. Endlich wurden auch 
die Vendeer wiederholt geschlagen. Dieses Alles 
geschah noch im Jahr 1793, und die entsetzlichsten 
Gräuel folgten den Siegen der Republikaner. In 
Lyon, Toulon, Marseille und andern Orten wurde 
»hne Aufhören hingerichtet; die Guillotine schien 
endlich noch zu langsam zu morden, daher wurden 
Hunderte von Unglücklichen vor die Mündungen 
der Kanonen geschleppt und mit Kartätschen nie- 
dergeschossen, oder haufenweise in die FlUffe ge¬ 
stürzt. Nach einem Decrete des Convents sollten 
Lyon und Toulon dem Erdboden gleich gemacht 
und ihr Name unter den Menschen vertilgt, die 
Vendee aber ,,in Einen großen Haufen von Leichen, 
Trümmern und Asche verwandelt werden, zum
	        
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