574 Vis. Ztr.vom westph. Fried. bi'S jetzt. 1648-1817.
ren Anführern, geschlagen. Am i5. August war
die blutige zwanAgstündige Scklacht bei N 0 v f,
in welc!,er Joubert selbst fiel. Nur Ge'nua war
jetzt noch in den Händen der Franzosen. Die Be-
lageruna dies,r Siadt den Oestrerchern überlassend,
rückte der russische Feldherr gegen die Alpen heran,
um durch ihre Passe in die Schweiz vorzudringen
und diese Festung der Natur, das Bollwerk Frank»
rekchs, so lange fie in dessen Händen war, auch
zu gfwlsinen. Ais er am Fuße der riesigen Berge
gnlangte, die ihre Häupter in den Wolken ver¬
bargen , zauderten feine Krregcr einen Augenblick,
diese Felsenpfade hinan zu klimmen, erschrocken
vor solcher selbstständigen Größe der Natur, die
fie in den weiten Gefilden Rußlands nicht kannten.
Da warf sich der graue, von Assen verehrte, Feld¬
herr auf die Erde, rufend: ,,Nun, so sollt ihr
den alten Suwarow vor diesen Bergen begraben,
daß die Welt nflß, ihr habt euer» Heerführer an
dieser Stelle verlassen." Und^auf das Work
hrachen fie freudig auf, stiegen wetteifernd die Fel¬
sen des Gotthard hinan , und drangen unter steten
Gefechten durch seine Passe, über d-e Teufelsbrücke,
nach dein vicrwaldstfltter See :n. Da, wo der
Fuß des Wanderers ausgieiletuird das Auge am
Rande des Abgrundes schwindelt, wurde der bln-
tlge Kampf gekämpft, lind stürzten sich die erbit¬
terten Krieger in die tief unten schaumenden Berg-
firöme hinab.
Aber eben jetzt schlug Masse na, durch ge¬
schickte Ueberraschung, den russischenGeneralKor-
sakaiv, und der General S 0 11 11 die Oestreicher
unter Hprze, in den Gegenden von Zürich. Mit
ihnen wollte sich Suwarow vereinigen; nach ihrer
Nipderlage aber ivar die Schweiz nicht mehr zu
rette 11 , und tn dem unterhaitsarmen Lande konnte
kein langer Krieg geführt werden. Daher zog stch
Suwarow durch Graudündren, guf Pfaden, wo
nur Einzelne hinter einander ziehen konnten, mit
meisterhafter Kunst, ohne Verlust, nach Feldkirch
in Schwaben. Bald darauf wurde er mit seinem