416 VII, Ztr. vom westph. Frieders jetzt. 1648-1617. 
Feind ein. Darauf ging das französische Heer 
iiber die Donau gegen den Erzherzog Karl, um 
dem östreichschen Staate den letzten Stoß zu 
versetzen. Am 21. und 22. May wurde in den 
weiten Ebenen von Groffaspern und Eßlin¬ 
gen, nahe an der Stelle, wo einst Rudolf von 
Habsburg den böhmischen König Ottokar besiegte, 
in blutiger Schlacht gekämpft. Napoleon rechnete 
wiederum auf den Schrecken seiner eisernen Reu- 
terschaaren und ließ durch sie an mehreren Stellen 
die heftigsten Stürme wagen, um die östreichsche 
Schlachtreihe zu trennen, einen Flügel von dem 
andern abzureißen, die einzelnen Haufen zu über¬ 
wältigen. Aber er traf seine Gegner anders, als 
bei Regensburg, und mußte erkennen, daß ein 
neuer, schneller und schaffender Geist in dem öst¬ 
reichschen Heere walte. Der Held Karl hatte in 
dem kurzen Zwischenräume, nach den Erfahrungen 
des April, feine Krieger vor allen Dingen in dem 
Schließen fester Vierecke sich üben lasten, an welchen, 
wie an einer Mauer, die Anfälle der Reuter zu¬ 
rückprallen mußten; und weil das Gemüth und 
der freie Srnn der Einzelnen den Führern willig 
entgegen kam, so war das Kunststuck trefflich ge¬ 
lungen. Die Reuter griffen manche der Vierecke 
von allen Seiten im wüthenden Sturme an; aber 
mit ruhiger Fassung ließ das Fußvolk sie bis dicht 
an seine geschlossenen Reihen herankommen, und 
empfing sie alsdann mit so furchtbarem Feuer der 
Gewehre, daß ganze Reihen niederstürzten und 
auch die Unverwundeten, im Stoße der Sturmes¬ 
eile, über die Gefallenen dahrnstürzten. Dann 
konnten die eigenen Reuter, welche zur Hülfe her¬ 
beikamen , und das Fußvolk selbst die Ueberbleib- 
sel der feindlichen Geschwader leicht überwältigen 
oder zur eiligsten Flucht zwingen. 
Durch diese Standhaftigkeit des östreichschen 
Fußvolks und die eben so rühmliche Tapferkeit der 
Reuterschaaren unter Johann von Lichtenstein, 
und endlich durch die treffliche Anfuhrung des 
Heerführers Karl, der allenthalben voran eilte,
	        
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