5i Vl.Ztr. Karl V bis zum westph. Fried. i52o-i6g6.
angefleht. Er brachte daher ein Herr von 00,000
Mann, wobei auch 8000 Teutsche, unter dem Graferr
Map von Eberstein waren, und 5oo Schiffe zu¬
sammen ; Doria befehligte die Flotte, der Kaiser
selbst und der Marchese del Vasto die Land¬
macht, und im Sommer i535 stieg man bei Tu¬
nis an'ö Land. Das feste Schloß Goleta, wel¬
ches den Hafen beschützte, wurde mir Sturm gc-
noinmen, alles Geschütz erobert, 2000 Türken nie¬
dergemacht. Haradin's Heer, welches sich in der
Ebene vor Tunis gestellt halte, wurde darauf
gleichfalls in die Flucht geschlagen und die Stadt
erobert; die in dem Schlöffe derselben eingesperr-
ren christlichen Sclaven halfen nach besten Kräften
mit gegen die Türken, und Karl halte am Ende
die lliiaussprechliche Freude, 22,000 dieser Un-
glücklichen, aus allen europäischen Völkern, ge¬
rettet zu sehen, die Thranen ihres Dankes zu em¬
pfangen, und sie der Freiheit und den Ihrigen,
welche sie wohl lange für todc gehalten, wieder-
jugeben. Er selbst versicherte, daß dieses einer
der schönsten Tage seines Lebens sey. Sein Ruhm
verbreitere sich in alle Länder; er verdiente ihn
durch die Ausdauer und Tapferkeit, welche er selbst
bei dem gefahrvollen Unternehmen bewiesen hatte;
und zugleich hat er ein Beispiel gegeben, wie die
unmenschlichen Räuber auf den Küsten Afrika's
mit Ernst und Kraft gar wohl gebändigt werden
können.
Den König Haften setzte er wieder in Tunis
ein, verbot ihm aber allen Raub von Christen-
sclaven, und hielt, zum Unterpfand des Gehor¬
sams, die Festung Goleta besetzt. Haradin war
nach Algier entflohen; ihn beschloß Karl im näch¬
sten Frühjahr auch dort aufzusuchen.
Hieran verhinderte ihn aber ein neuer Krieg
mir dem Könige von Frankreich. Dieser erneuerte
seine Ansprüche au Mailand, als der bisherige
Herzog, Franz Sforza, gestorben war; und um
sich den Weg nach Italien zu sichern, besetzte er
unern'artet und gewaltsain daS Herzogthum Sa,