fullscreen: Grundriss der physikalischen Geographie

Mineralwasser. — Flüsse. Strome. 
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entstehen aus dieser Zersetzung Schwefelmetalle, die nach 
Bischof wieder durch heisse Wasserdämpfe eine Zerlegung 
erfahren. Es gibt kalte und warme Schwefelwasser, letztere in 
grösserer Menge als erstere. Aachen, Nenndorf, Gastein, Ba¬ 
reges u.s. w. Reich an Salpeterquellen, wie auch an solchen, 
die schwefelsaures Kupfer enthalten, ist Ungarn. Letztere kom¬ 
men auch bei Altenburg im sächsischen Erzgebirge, am Bammels¬ 
berg bei Goslar und zu Fahlun in Schweden vor. 
Von allgemeiner Verbreitung sind die Salzquellen, welche 
einen starken Gehalt an Kochsalz, viele von ihnen aber auch 
geringe Mengen von Jod und Brom besitzen. 
Borsäurehaltige Quellen gibt es eine bei Siena, eine 
andere auf Ischia, und Wasser mit Borsäure in Toskana an vie¬ 
len Stellen der Maremmen. Nach Dumas und Payen entsteht 
die Borsäure dadurch, dass im Innern der Erde ein Lager von 
Schwefelbor mit Meerwasser in Berührung kommt, wodurch sich 
das Schwefelbor zu Schwefelwasserstoff und Borsäure zersetzt. 
Manche Quellen enthalten auch brennbare Stoffe, wie 
Steinöl oder Naphtha, welche als specitisch leichtere Körper auf 
dem Wasser schwimmen. Dergleichen findet man z. B. in der 
Nähe der persischen Stadt Baku. 
Bemerkenswerth ist noch, dass viele Quellen organische 
Slolle mit schwachem Fleischbrühgeruche enthalten sollen. Es 
sind gallert- oder schleimartige Substanzen, die grösstentheils 
von Conferven und Infusorien herrühren. — 
lieber die Temperatur der Quellen später. 
11. Flüsse, Ströme. 
Das Quellwasser fliesst nach den Gesetzen der Schwere 
immer nach den tiefer gelegenen Stellen der Erdoberfläche und 
vereinigt sich zu Bächen, Flüssen und Strömen. 
Die Gesammtheit der Quellen, Bäche und Flüsse, welche 
ihr Wasser einem Strome zutragen, bildet, den letzteren mit 
inbegrilfen, ein Flusssystem, die Fläche aber, welche dieses 
bedeckt oder deren Wasser es ableitet, nennt man Strom¬ 
gebiet. Derjenige Theil desselben, welcher die Mehrzahl der 
zugehörigen Quellen in sich fasst, heisst Quellengebiet. 
Die Wa s ser sehe id e au einander grenzender Flusssysteine 
kann man sich unter dem Bilde einer Linie vorstellen, welche
	        
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