Die Hohenstaufen, \\$7 — »s54. »4-
an unter Dsch in gis-Chan Asien durchstürmt hat¬
ten, und unter seinen Söhnen bis in Mahren und
Schlesien vordrangen. Im Jahre 1241 gewannen sie
eine große Schlacht bei Liegnitz gegen die Schlesier,
unter der Anführung Herzog Heinrichs I!. von Lieg¬
nitz, der selbst ritterlich kämpfend fiel. In dieser Noch
fühlte Friedrich wohl seine Pflicht als erster christlicher
Fürst, und ermahnte auch die übrigen Könige sehr drin¬
gend zu schneller Hülfe gegen den gemeinschaftlichen
Feind; aber die allgemeine Verwirrung war zu groß,
sein Wort verhalte ohne irgend einen Erfolg. Hatten
die Tartaren nicht selbst ihre Eroberungen aufgegeben,
so waren sicherlich große Umwälzungen geschehen.
Der folgende Papst J nn o cenz I>. war ein noch
heftigerer Feind des Kaisers, als Gregor, und brach¬
te es sogar in Deutschland dahin, daß man 1240 ei¬
nen Gegenkönig, Hein ri ch Raspe von Thü¬
ringen, wählte. Dieser konnte indcß kein rechtes
Ansehn gewinnen, und starb schon im folgenden Jah¬
re; weil Friedrich aber in Italien blieb, in beständi¬
gen Kriegen verwickelt, so wählten die geistlichen Für¬
sten einen andern Gegenkönig, den Grafen W i U
Helm von Holland. — Es herrschte die größte
Verwirrung in Deutschland, wie in Italien. „Nach¬
dem der Kaiser Friedrich in dem Banne war," sagt
ein alter Geschichtschreiber, „freuten sich die Räuber,
und frohlockten über die dargebotene Beute. Die
Pflugscharen wurden in Schwerdtcr und die Sensen
in Lanzen umgewandelt. Keiner war, der nicht Stahl
und Stein bei sich trug, um sogleich Feuer und Brand
stiften zu können."
Friedrich selbst starb im I. 1250, von Gram im¬
mer mehr abgezehrt, auf dem Schlosse Fiorentino in
Apulien.
Sein Tod stellte die Ordnung nicht wieder her,
sondern in Teutschland waren von Neuem zwei Köni¬
ge, weil die hohenstaufische Parthei Friedrichs Sohn-
Konrad erwählte.