342 Das Ende des Mittelalters. 
nen, und die Buchdruckerkunst ist der große Hebel 
hierin gewesen. 
Wir schließen diese allgemeine Betrachtung des 
jetzt geendigten Zeitraumes mit einigen Worten über 
die Folgen der Entdeckung Amerikas 
und des Seeweges nach Ostindien. 
Sie gingen zwar nicht von unserm Vaterlande aus, 
über sie hatten doch vielfachen Einfluß auf dasselbe; 
nicht nur durch die Erweiterung des Gedankenkreises 
im Allgemeinen, welche für den menschlichen Geist 
daraus folgen mußte, sondern auch insbesondere 
durch die Veränderung des Welthandels. Bis 
dahin waren die ostindischen Erzeugnisse, deren Eu¬ 
ropa jedes Jahr einett beträchtlichen Vorrath bedurf¬ 
te, auf verschiedenen Wegen durch Asien an das 
mittelländische Meer gekommen, und vorzüglich durch 
die italienischen Seestaaten abgeholt und weiter ver¬ 
fahren. Der Landweg zu den nördlichen Gegenden 
ging dann, wie schon früher entwickelt ist, durch 
Deutschland. — Nun aber, nachdem die Portugiesen 
i498 den Seeweg um Afrika herum gefunden hatten, 
konnten sie, bei den großen Vorlheilen der Seefracht, 
bald alle andere Völker aus dem ostindischen Händel 
verdrängen; Venedig und die andern italienischen 
Seestàaten sanken, und auch Deutschland fühlte hie 
Folgen mittelbar sehr bald. Sein Handel sankgleich- 
falls, so wie der der Portugiesen und Spanier stiegt 
UNV durch den großen Umschwung zerfiel auch der 
Bund der Hansa, obgleich sein Handel viele anders 
Waatett umfaßte. Die teurschen Städte konnten sich 
vom sechözehntön Jahrhundert an auf der alten 
Hohs des Reichthums und der Macht nicht erhalten > 
tin9 so wurde der aufstrebenden fürstlichen Gewalt 
such von dieser Seite der Weg gebahnt.
	        
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