Indessen hatten sich im Norden Thronstreitigkeiten
erhoben,.welche Theben schlichtet. Der mazedonische Prinz
Philipp kömmt als Geisel nach Theben.
Die Thessaler, von dem Tyrannen Alexander in Phära
gedrückt rufen die Thebaner zu Hilfe; Pelopidas befreiet
Thessalien;— bei einem zweiten Aufsiande wird er von
Alexander durch Verratherei gefangen, aber von Epaminondas
gerettet 867.
H. 264.
Epaminondas unterhandelt inzwischen mit den Persern.
Die Bedingnisse eines allgemeinen Friedens sollen sein:
Neutralität der Verbündeten undFrerheit derMessener^ Diese
lezte Bedingniß mißfällt den Spartanern, und Epaminondas
erscheint mit einem Heere vor und in Sparta, sieget bei
Mantinea 862, wobei er tödtlich verwundet wird — sterbend:
„ich habe genug gelebet, ich sterbe unbesieget, — Thebaner
„schließet Frieden!" — - ;
Mit seinem Tode siel Theben erst in Pöbelherrschaft, dankt
in seinen Untergang.
§. 265.
356 entstand der zehnjährige heilige oder phozische
Krieg. Er ward durch persönliche Leidenschaft angereget,
durch Bestechungen und Söldner geführet, und durch Ein¬
mischung fremder Gewalt geendiget. Mit ihm verschwand
der Nest der Sittlichkeit und der Vaterlandsliebe in
Griechenland.
Die Ursache war Thebens Haß gegen Sparta, und der
Ehrgeiz des Phoziers Philomeus. Sparta war wegen
seiner vormaligen Besitznahme der Burg Kadmea, und Phozis
wegen Anbau der heiligen Aecker von Dclph von den Amphik-
tyonen zu einer Geldstrafe verurtheilet. Beide wollten sie nicht
entrichten; daher ernannten die Amphiktyonen die Thebaner
und ihre Verbündeten zu Vollziehern des Unheiles. Die Phozier
raubten den Schatz zu Delph, und nahmen die Athener in
Sold. Ihre Feldherrn suchten nochmehrere zu bestechen, aber
vergebens. Philipp von Mazedonien mischt sich zulezt ein.