68 Aelt. Gesch. I. Zcitr. biö Klodwig. 486.
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Aber es war Neid und Zwietracht zwischen den Feldherren, und
dieses benutzten die Deutschen wohl und brachten dem großen
Heere eine solche Niederlage bei, daß der gefallenen Römer und
Bundesgenossen 80,000 waren und der getödteten Knechte 40,000.
Manlius fiel mit zwei Söhnen und Cäpio entkam, wie es heißt,
imr rnit zehn Mann. Dieser Tag wurde hinfort von den Römern
zu den unglücklichsten gezählt, und die Stadt Rom, so wie das
ganze Land, war von'Schrecken voll, so daß man in Rom noch
lange Zeit nachher eine ganz ungemeine Bestürzung einen „C i m-
b r i sch e n Schrecken" nannte. Die Feinde aber benutzten diesen
Allgenblick nicht, •— die Ursache ist nicht bekannt; — statt nach
Italien zu gehen, wandten sie sich wieder nach dem südlichen
Frankreich und nach Spanien, und ließen den Römern Zeit, sich
zu erholen.
Diese hatten nur Einerr Mann, auf welchen sie jetzt alle ihre
Hoffnung setzten; das war Casus Marius, ein stolzer und
rauher Mann, aber ein tapferer Kriegsheld. Er war von niedri¬
ger Herkunft und allein durch seine Kraft emporgestiegen; deshalb
haßten ihn die von alten, vornehmen Geschlechtern; nun aber
mußten sie ihn, gegen die bisherige Ordnung und gegen das
Gesetz, mehrere Jahre hinter einander zum Cónsul machen, damit
er sie nur von den furchtbaren deutschen Feinden befreiete.
Marius sammelte sein Heer und führte es über die Alpen nach
Gallien, an den Fluß Rhodanus, (Rhone) und schlug ein ver¬
schanztes Lager aus. Unter dein Heere stellte er die alte Zucht
uud Ordnung wieder her, die lange Zeit versäumt worden, wo-
dlirch hauptsächlich so großes Unheil über sie gekommen war. Dazu
hielt er sich lange ruhig in seinem Lager, urn seine Krieger erst
an den Anblick der großen, riesigen Leiber der Fremdlinge
und an den Ton ihrer furchtbaren Stimme zu gewöhnen. __ Und
wenn er eine günstige Gelegenheit ersah, daß ein kleiner Hanfe
der Feinde allein war, so that er schnell einen Ausfall, auf sie
mit Gewalt uud Ueberzahl, danrit die Seinen nur erst im Kleinen
siegen lernten. Solches Zaudern ermüdete die streitlustigen Deut¬
schen, sie kamen oft an die Wälle des Lagers, höhnten das
römische Heer und forderten es zum Kampfe heraus; aber Ma¬
rius ließ sich nicht aus der Fassung bringen.
Die Feinde nun hatten sich in zwei Haufen getbeilt; die Cim¬
be rn waren an dem Rhodanns hinauf, durch die Schweiz und
Tyrol nach Italien gezogen, die Teutonen aber waren gegen
Marius geblieben. Als diese sahen, daß er ihre Herausforderung
zur Schlacht nicht annahm, brachen sie endlich auch auf, zogen
an seinem Lager vorbei, des Weges nach Italien hin, und riefen
spottend den römischen Soldaten zu: „Ob sie etwas an ihre
Weiber zu bestellen hätten?" — Ihre Menge war so groß, daß
sie sechs Tage lang in ununterbrochenen Reihen an dem Lager
vorüberzogen.
Marius folgte ihnen zur Seite nach, sich immer auf den