Full text: Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus

-rächt, und des Seehandels wegen, bereits 343 einen 
neuen Vertrag mit Karthago abgeschlossen. Die Gleich» 
heit des Bürgerstandes war erfochten, aber eine große 
Spalte zwischen Adel und Plebs bildete das Vermö- 
gen, welches sich meist auf der Seite des erstern be¬ 
fand, und ihm noch immer ein großes Uebergewicht 
gab. Wahrscheinlich wäre es schon damals zu blutigen 
Ausbrüchen gekommen, wenn nicht neue und immer 
größere Kriege die Römer beschäftigt, und die zu ma¬ 
chende Beute auch dem Geringeren einen im Frieden 
nicht so reichlichen Gewinn geboten hätte. Beson¬ 
ders waren es die Samniterkriege, welche zwar Rom 
große Gefahren drohten, aber endlich den Weg zur 
Unterjochung Italiens bahnten (343 — 2Q0); zugleich 
die wahre Heldenperiode Noms, wo ein ValerluS 
Corvus, Curius Dentatus, Decius Mus Vater und 
Sohn, Papirius Cursor, Fabius Maximus, glänzen. 
Auch die Unterwerfung Latiums erfolgte 338, nach 
einem Kampfe, in welchem sich Manlius Torquatus 
als strenger Vater und Feldherr hervorthat. Mußte 
auch (322) ein römisches Heer während der Samni- 
tischen Kriege in den Caudinischen Pässen gefangen 
schimpfiich durch das Joch gehen: so war gerade in 
s-lchen Fällen Rom am furchtbarsten, weil es die Rache 
nie vergaß, und die große Maxime hatte, nie im Un¬ 
glücke Frieden zu machen. Auch eine Menge andrer 
Feinde erhoben sich, Etrusker, Umbrer, Gallier, ohne 
aber zugleich, und nach Einem Plane loszuschlagen, 
und glücklich zu sein. — Bald bekamen aber auch die 
Römer mit dem ersten nichtitaliänischen Feinde zu 
thun; denn die von ihnen wegen cyinscher Deleldigung 
der römischen Gesandten angegriffenen Tarentiner, rie¬ 
fen den abenteuerlichen König Pyrrhus von Epirus 
(westlich von Makedonien) zu Hülfe, 280. Zwar ge¬ 
wann er durch seine Phalanx und die 20 Kriegöele- 
phanten mehrere Schlachten, wünschte aber sehnlichst 
Frieden mit Rom, um nicht allein in der Heimakh 
seine Siege verkündigen zu müssen. Doch der Senat, 
den ein Gesandter mit einer Versammlung von Köni¬ 
gen verglich, versagte ihn. Noch war der Senat un¬ 
bestechlich und unerschütterlich, wie sein Feldherr Fa-
	        
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