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bis oMf Daci-en auf, rcformlrte dafür desto mehr kn
den Provinzen, die er alle selbst meist zu Fuße berei¬
set?, und traf auch für Italien eine Menge zweckmäßi«
ger Anstalten. Nur dir Juden wurden'sür einen gro¬
ßen Ausstand hart gezüchtigt und damit noch völlig zer¬
streut. Die Moles Adriani (die jetzige Engelsburg)
wurde des großen Mannes großer Letchenstein. Die
glücklichste Negierung für das römische Reich war die
folgende des An ton in us Pius (138 — 1Ó1 ), welcher
vielleicht der edelste Mensch war, der je auf einem
Throne saß. Geräuschlosthätig giebt er der Geschichte
wenig zu erzählen, als daß er ein Segen seines Volkes
war. Jdm folgte Marcus Aureltus Antoninus
Philosophus löl — 180 (mit seinem, ihm sehr unähn¬
lichen Schwiegersohn L. Verus zugleich bis löf), re¬
gierend). Mark Aurels Regierung füllen blutige Krie¬
ge gegen die Chatten, Parther, Marcomannen und
viele vom schwarzen Meere bis nach Deutschland woh¬
nende Völker, Vandalen, Zazygen, Quaden mit den
Alanen, Bastarnern, (schon nähere Vorboten der Völ¬
kerwanderung!) die durch wechselseitige Verbindung ge¬
fährlicher, jetzt das römische Reich anfielen, und den
Kaiser mehr als einmal ln große Gefahr brachten, ge¬
gen welche nicht allemal eine le^in fulminatrix (übri¬
gens eine christliche Legende!). Hülfe bieten konnte.
Leider nahm er aber auch schon Barbaren (so nannte
man alle, die nicht römische Unterthanen waren und
nicht lateinisch oder griechisch sprachen) in Sold. Wahr¬
scheinlich war der nun (180 — 1Q2) folgende Com-
modus, das Ungeheuer von Grausamkeit, Uebermuth
und Lüderlichkelt eher eines Gladiatoren, als Mark
Aurels Sohn, indem er feig den Frieden mit Tributen
erkaufte und allen Lastern ungescheut fröhnte. Viel
zu spät für Tausende seiner Opfer, wurde er endlich
vergiftet ! nd erdrosselt, nachdem er 7Z5mal als Gla¬
diator, jedesmal für 1 Million Sestrrtien, vor dem
Volke ausgetreten w-ar. —
Noch staud Nom äußerlich vnerschüttert da, aber
die Zeiten des Verfalles naheten mit schnellem Schritte.
Der Staat war zu groß, und ein später Redner
Aristides sagte von Rom: Du hast deine Gränze da