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schlagen, spater einen Feldherrn ohne Heer." Es ging rasch genüge die
tapfern spanischen Legionen wurden durch Casars wohlberechnete Bewegungen
so in die Enge getrieben, daß sie sich ergaben, ohne nur eine Schlacht gewagt
zu haben. Dann kehrte er ebenso schnell nach Italien zurück und ging von
Brundusium nach Dyrrhachium in Epirus über. Hier stunden sich die beiden
Feldherren lange gegenüber und obwohl Pompejus ein neugeworbenes und nur
wenig geübtes Heer hatte, führte er doch den Krieg so, daß Casar in die
größte Gefahr kam. Aber Pompejus hatte in seinem Lager zu viele ehemalige
Feldherren, die ihm unaufhörlich rächen wollten und ihn nicht frei handeln
ließen) er wollte den Krieg in die Lange ziehen, weil er von allen Seiten her
Hilfe erwarten durfte, aber da warf man ihm Zagheit vor, weil er mit dop-
pelt starkem Heere die Schlacht nicht annehme, die Cäsar jeden Tag anbot.
So mußte er endlich schlagen; cs geschah bei Pharsalus in Thessalien und
gleich im Anfänge erlitt die Reiterei des Pompejus, auf die er besonders ge¬
rechnet hatte, durch die deutsche eine vollständige Niederlage, Pompejus gab
die Schlacht verloren und nun leistete auch das Fußvolk keinen bedeutenden
Widerstand. Sobald die Schlacht gewonnen war, befahl Cäsar dem Morden
Einhalt zu thun und ließ die Fliehenden nicht weiter verfolgen. Pompejus
eilte zu Schiffe nach Aegypten, wo er aus Unterstützung von dem jungen Könige
rechnete, denn er hatte dessen Vater auf den Thron gesetzt. Allein der nichts¬
würdige junge König lockte den Pompejus an das User und ließ ihn, als er
den Fuß an das Land gesetzt hatte, durch seine Trabanten mörderisch angrei¬
fen ; da verhüllte der Römer sein Haupt und ließ sich ermorden ohne einen
Seufzer auszustoßen. Am User lag nun der Leib des großen Pompejus,
ohne Haupt, das die Mörder für den Cäsar mitgenommen hatten. Ein alter
Soldat sammelte die Bretter von Schiffen, die am Ufer gestrandet waren,
und verbrannte auf ihnen den Leichnam des Feldherrn. Cäsar weinte, als
ihm das Haupt seines ehemaligen Collegen, Schwiegersohnes und Nebenbuh¬
lers übergeben wurde, aber erst dann, als der König auch gegen ihn treulos
war und die Alerandriner zu den Waffen griffen, brauchte er Gewalt und
dämpfte den Aufruhr, in welchem der König umkam. Aegypten gab Cäsar
der Scküvester des Königs, der buhlerischen Kleopatra.