Full text: Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen

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nun Freundin und Verbündete der Fränkischen und stellte 18,000 Mann in die 
Kriege der mächtigen Schwester. 
Neuirles Kapitel. 
Bonaparte in Aegypten. 
Ein bedeutender Theil des in der Schweiz geraubten Geldes wurde von 
dem Direktoriunl zu dem Zuge nach Aegypten verwandt, welcher gegen aller 
Menschen Erwartung unternommen wurde. Dieser Zug galt vorzüglich den 
Engländern; in Aegypten, dem reichen Nillande, sollten die verlorenen Kolonieen 
wieder erobert und der Weg nach Ostindien, der Heimath des englischen Goldes, 
geöffnet werden. Im Mai segelte Bonaparte mit einem erlesenen Heere ab lind 
täuschte durch geschickte Wendungen den englischen Admiral Nelson, der ihn ver¬ 
folgte. Auf dem Wege nahm Bonaparte die Insel Malta und erbeutete darin 
unermeßliche Vorräthe. Von dort steuerte er abermals auf Umwegen nach Ale¬ 
xandrien, wo ihn Nelson schon ausgesucht hatte; diese Stadt wurde mit Sturm 
genonimen, hierauf besser befestigt und die Armee zog landeinwärts. Aegypten 
wurde damals von den Mamelucken beherrscht, einer Kriegerschaar, die sich immer 
selbst ergänzte und unter 24 Beys stand. Diese stolzen Reiter, die von den 
Türken wie das Schwert gefürchtet wurden, verachteten die Franzosen, diegröß- 
tentheils Fußvolk waren, und der erste Bey, Murad, hatte bei der Nachricht von 
ihrer Landung ausgerufen: wie Kürbise will ich die Hunde zerhauen. Aber 
im Angesichte der Pyramiden, „4000 Jahre schauen auf euch herunter/' rief 
Bonaparte seinen Kriegern zu, stürmten sie vergebens auf die französischen Vier¬ 
ecke ein; Musketen- und Kartätschenkugeln zerschmetterten ihre Reihen, der kleine 
Ueberrest floh und Bonaparte hieß seitdem bei den Arabern: „Sultan des Feuers." 
So schien diesem wunderbaren Manne alles zu gelingen, und er ordnete mit 
ebenso scharfem Blicke die Verwaltung des eroberten Landes, als er die Anord¬ 
nung der Schlacht getroffen hatte. Aber der Engländer Nelson vernichtete mit 
einem Schlage die großen Plane Bonapartes; jener zerstörte nämlich am 6. Aug. 
Abends die französische Flotte in der Bai von Abukir, und so war nun Bona¬ 
parte von Frankreich abgeschnittcn. Dieser zog über die Landenge von Suez 
nach Syrien, um bei den Christen im Libanon und dem armenischen Gebirge
	        
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