Full text: Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen

r~ ' - 
460^ 
beginnende Alleinherrschaft mit königlichem Blute ein, wie vordem die Re¬ 
volutionäre ihre Republik. 
Vierzehntes Kapitel. 
Napoleon I., erblicher Kaiser der Franzosen. 
Der Senat ließ nämlich einen Beschluß ergehen, es sei für die Zu¬ 
kunft Frankreichs nothwendig, daß Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen 
werde, und die Urversammlungen wählten ihn zum Kaiser. Am 2. Dez. 
1804 wurde er in Paris vom Papste gekrönt, unter den gleichen Cere- 
monien, wie einst Karl d. Gr., denn Napoleon wollte als dessen eigentlicher 
Nachfolger gelten. Jetzt sollten die Franzosen das erste Volk der Erde sein, 
und sein Herrscher der erste Fürst der Erde. Er unterschied das eigentliche 
Frankreich vom Kaiserreiche; ersteres reichte von den Pyrenäen bis an die 
Schelde und den Rhein, über den Jura bis an den Bielersee, und von 
Genf bis an die Rhonequellen; von Italien gehörte Savoyen, Genua, Pie¬ 
mont und Parma dazu. Das Reich ging weiter; die italienische Republik 
wurde in ein Königreich Italien verwandelt und Napoleon setzte sich wie 
einst der deutsche Otto I. in Mailand die eiserne Krone auf und sprach: 
„Wehe dem, der sie berührt!" Sein Stiefsohn Eugen Beauharnais (Jo¬ 
sephine, Tochter eines westindischen Pflanzers, Wittwe des republikanischen 
Generals, Napoleons kinderlose Gemahlin, war seine Mutter) wurde zum 
Thronerben und Vicekönig von Italien erklärt. Bald wurde das Reich noch 
weiter ausgedehnt; in ganz Europa sollte nur eine große Nation sein, alle 
anderen aber unter den Fittigen des französischen Adlers eines bescheidenen 
Glückes genießen. 
Deutscher Neichsdeputatiousbeschluß vom-10. Mai 180L. 
In denselben Tagen, in welchen der neue Cäsar seine Adler aufpflanzte, 
kamen die deutschen Stände endlich auch ins Reine, wie Deutschland vertheilt 
.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.