AleranHer der Große u. seiner Reiche Zersplitterung. 85
glücklich heilt, dem Alexander, trotz eines warnenden Briefes von
Parmenio, dennoch ein festes und ehrenvolles Vertrauen bewiese
Inzwischen hatte sich Parmenio des Grenzgebirges von Syrien,
A m a n u s, bemächtigt, Alexander drang durch die syrischen
Pforten bis zu der Küsienstadt Myriandrus. Auf die Nach¬
richt, Darius nahe durch die nördlichen Engpässe von Eilicien,
kehrte Alexander sogleich zurück und die Schlacht bei der Stadt
Jssu s, an einem Meerbusen, fand statt. Mit Mühe rettete 333
sich Darius Codomanus durch eilige Flucht; seine Mutter, Gat- u' ^
tin, zwei Töchter und ein unmündiger Sohn, sielen in die Hand
des Siegers. Durch die Eroberung von Damaskus vollendete
Parmenio Syriens Unterwerfung; Alexander verfolgte Darius nur
bis Thapsakus, am Euphrat, dann ließ er von ihm ab, um sich
Zufuhr und Unterstützung von der Sceseite zu sickern. Die p ho¬
tt icisch e n Städte Marathus, Aradus und Sidon öffneten ihm 332
die Thore freiwillig; Tyrus widerstand sieben Monate und erfuhr
deswegen des Siegers Rache. Palästina widerstrebte gleichfalls
nicht, und Aegypten empfing ihn als einen Befreier von dem
verhaßten persischen Joche. Hier gründete er eine neue Stadt,
Alexandria, unternahm einen beschwerlichen Zug zum Orakel
des Jupiter Ammon, das ihn für einen Sohn der Götter erklärte,
dann erst dachte er daran, den persischen König, der vergeblich
Friedensvorschläge gemacht hatte, bis in das Herz seiner Staaten
zu verfolgen. Er ging über den Euphrat, durchzog Mesopotamien,
setzte über den reißenden Tigris und zwischen den Flecken Arbe-
l a und Gaugamela lieferte er dem Darius die dritte entschei- 33i
dende Schlacht. Dieser zog sich hierauf nach Ecbatana, in Me¬
dien, zurück; Persiens drei Hauptstädte aber, Babylon, Susa '
und P ersep olis, sielen dem Sieger in die Hände. Völlerei
und Ueppigkeit nahmen unter den übermäßig bereicherten Mace-
doniern zu, und Alexander überlieferte in der Trunkenheit, auf
den Vorschlag der athenischen Tänzerin Thais, das ehrwürdige Per-
sepolis den Flammen. Zur gänzlichen Bezwingung des Darius
brach er sodann gen Ecbatana auf. Doch dieser war bereits
durch die caspischen Pässe entflohen s drei verrätherische Satrapen,
Bessus, Barzäntes und Nabarzanes, schleppten ihn gebunden auf
einem Wagen mit sich fort; ersterer ließ sich unter dem Namen
Artaxerxes IV. zum Könige ausrufen, und seinem unglücklichen Ge¬
bieter brachte er tödtliche Wunden bei, als ihn die mäcedonischen
Reiter zur schleunigen Flucht drängten ; sie fanden den Darius schönster- 330
bend. Persiens Eroberung war nun vollendet, und viele Soldaten sehn- -
tcn sich, zum ruhigen Genüsse ihrer Beute, nach der Heimat.
Eine Verschwörung gegen Alexander ward entdeckt. Der Urheber
derselben, Dymnus, tödtete sich selbst; Philotas, des Parme¬
nio Sohn, ward als verdächtig hingerichtet, und dessen greisen
Vater ließ der König meuchlings aus dem Wege raumen. Aus