Full text: Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien

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Dritter Zeitraum. 
freie Verfassung zurück gab. Anspruchslos starb er darauf blind 
337 und in der Einsamkeit. Doch bald zerfleischten zwei Tyrannen, 
Sosistratus und Ag athokles, hadernd das unglückliche Volk; 
endlich behauptete sich Agathokles durch carthagische Hülfstruppen 
269 bis an seinen Tod. 
Gegen die Carthager beriefen die Syrakuser den König Pyr- 
rhus aus Italien zu sich; seine Harte machte ihn verhaßt, ec 
mußte abziehen, und nun litten die unglücklichen Insulaner durch 
die frechen Mamertiner, Hülfstruppen aus Campanien, welche 
seit Agathokles zurück geblieben waren. Hiero, ein tapferer Nach¬ 
kömmling Gelons, anfangs nur Feldherr, dann König, trieb sie 
in die Enge; sie machten gemeinsame Sache mit den Carthagern, 
264 und die Veranlassung zum ersten punischen Kriege ward ge¬ 
geben; Hiero schloß sich an die Römer an; seine fast 50jährige 
215 Regierung 'war für Sicilien äußerst beglückend. 
Drei Partheien entzweieten von nun an das Land; eine rö¬ 
mische, eine carthagische und eine syrakusifche. Im zweiten puni- 
21« schen Kriege drang Marcellus mit einem römischen Heere in Si¬ 
cilien ein, eroberte, trotz der künstlichen Vertheidigungsmafchinen 
2ir des Archimedes, das stark befestigte Syrakus, und Sicilien ward 
212 Roms erste Provinz, wichtig durch seine Fruchtbarkeit und Lage. 
Gegen des Marcellus Befehl war Archimedes bei der Erstürmung 
2io von Syrakus getödtet worden. 
tz. 23. 
Des freien Roms Steigen und Sinken. 
Den ersten samnirischen Krieg hatte zwar ein Waffen- 
3" stillestand beendigt; als aber die Römer die Stadt Fr eg ella, 
am Liris, in Latium, unfern den Grenzen der Samniter, stark be¬ 
festigten, argwöhnten sie Gefahr für sich, und der zweite sam- 
32s nitische Krieg begann. Ganz Unteritalien, vornemlich Tarent, 
langst eifersüchtig auf Roms wachsende Größe, trat den Sam- 
nitern bei. Von beiden Seiten focht man mit Tapferkeit, doch 
c 22« waren die Römer siegreicher und schlugen insonderheit die Gegner 
in Abwesenheit des Diktators L. Papirius Cursor unter dem Be¬ 
fehlshaber der Reiterei Q. Fabius Maximus, was diesem aber bei¬ 
nahe das Leben gekostet hatte, denn er batte wider den ausdrück¬ 
lichen Befehl des Diktators geschlagen, und nur die Fürbitten des 
Volkes und Heeres befreieten ihn von dem ausgesprochenen To- 
desurtheile. Jetzt baten die Samniter um Frieden; da Rom sel¬ 
bigen verweigerte, so lockte der Samniter Heerführer, Pontius, 
Sohn des Herennius, durch das ausgestreuete Gerücht, er bela¬ 
gere Luceria, in Apulien, die römischen Consuln I. Veturinus 
Ealvinus und S p. Posthumi u s, in die caudinischen Eng¬ 
pässe (turculae Candínas), schloß sie ein und zwang sie und
	        
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