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Dritter Zeitraum. 
Hiero und dessen Bundesgenoffen keinen Krieg anzufangen; die 
römischen Kriegsgefangenen ohne Lösegeld frei zu geben, und bin¬ 
nen 20 Jahren 22OO euböische Talente, d. i. gegen 3 Millionen 
Thaler, zu bezahlen. 
Eine verbesserte Sonnenuhr kam jetzt von Sicklken nach 
Rom; Livius Andronikus, ein fceigelassener Grieche, fchueb 
die ersten Lustspiele, nachdem man bis dahin nur die anstößigen 
oder geschmacklosen etruscischen Pantomimen gekannt, Fescen- 
ninen genannt, nemlich versug fescennini, von der Stadt 
Fescennia, in Etrurien, wo man zum Erntefeste rohe Verse, oft 
voll persönlicher Beleidigungen, abfang; Fechterspiele bei Gastma- 
lern und Leichenbegängnissen wurden seit dieser Zeit in Rom 
gleichfalls üblich. 
Carthago litt noch schmerzlich an den Folgen des nur been¬ 
digten Kriegs, indem es die gemietheten Söldner nicht bezahlen 
237 konnte und daher durch einen fast vierjährigen Krieg mit denselben 
v. eh. neue Wunden erhielt. Dieselbe Empörung brach auch in Sardi- 
231 nien aus, welches die Römer widerrechtlich benutzten, diese Insel in 
Besitz zu nehmen, und als die Carthager die Rebellen gewaltsam 
bändigen wollten, legten ihnen die übermüthigen Sieger noch 
1200 Talente Kriegssteuer auf, unter dem Vorwände, daß sie 
den geschlossenen Frieden verletzt hatten. Die Bezwingung der 
226 secräuberischen Illyrier, unter ihrer Königin Teuta, so wie die Un¬ 
terwerfung der gallischen Stamme zwischen den Apenninen, dem 
Po, bis nach den Alpen hin, mit Mediolanum (Mailand), wel¬ 
ches alles, unter dem Namen Gallia togata, zur römischen 
222 Provinz ward, füllen den Zeitraum, welcher zwischen dem ersten 
und zweiten punischen Kriege liegt. 
Spanien sollte Carthago für die, in Sicilien und im Mit¬ 
telmeer erlittenen Verluste entschädigen, und bis an den Ibe- 
rus (Ebro) ward ihm selbiges zinsbar durch Hamilcar und 
Asdrubal. Ueber diesen Fluß hinüber sollten die Carthager ihre 
Eroberungen nicht ausdehnen-, dieß verboten die Römer mit wach¬ 
sendem Mißtrauen. Sagunt, zwar jenseits des Jberus gelegen, 
aber einst von Ansiedlern aus Ardea, in Latium, gegründet, und 
darum den Römern verbündet, wurde der Anfangspunkt des 17« 
218 jährigen, folgenreichen zweiten punischen Krieges. Han- 
niba l, der Sohn Hamilcars, von der Natur in allen Beziehun¬ 
gen zum großen Feldherrn ausgeprägt und noch überdieß der Erbe 
des väterlichen, glühenden Römerhasses, ängstigte die Sagunter 
durch enge Einschließung, um sie gleich der Umgegend, unter car- 
thagische Oberherrschaft zu bringen. Sie heischten den Schutz des 
Bundesverwandten Roms; eine römische Gesandtschaft erschien in' 
Carthago, verlangte die Auslieferung Hannibals und Sagunts 
augenblickliche Erledigung. Nach trotziger Rede und Gegenrede 
faßte Q. Fabiuö, einer der Abgeordneten, den Saum seiner Toga