Des israelitischen Reichs Verfall, T'renng. u. Unterg. 15
Abiam kämpfte glücklich gegen Jerobeam, eroberte auch
mehrere Städte in Ephraim, versank aber, gleich seinem Vorgänger, 05a
in üppige Weichlichkeit. Nur drei Jahre dauerte seine bedeutungs- v- eh,
lose Regierung.
Assa, sein Sohn, zeichnete sich durch einen sittlich reinen
Wandel aus; suchte der eingeriffenen Ausgelassenheit zu steuern, 05i
weshalb er vornehmlich die Verehrung des Jehovah wieder ein- v'
führte, ohne jedoch den Götzendienst ganz verdrängen zu können.
Zur Sicherung des Landes befestigte ec Städte, mußte kriegen
gegen Israel und Aegvpten, wobei er, unpolitisch, Benhadad, den
König von Damaskus, zu Hülse rief. Nach seinem Tode ver¬
brannte man seinen Leichnam, wodurch das Verbrennen der
Tobten unter den Juden üblich ward. 41 Jahre hatte die mil¬
de und gute Regierung Affa's gedauert.
Josaphat trat rühmlich in die Fußtapfen seines Vaters. .
Er kämpfte eifrig gegen den die Unsittlichkeit befördernden Götzen- ^
dienst, sorgte für Lehre und Unterricht im Gesetze Mosi's, wachte ' '
über eine unpartheiische Pflege der Gerechtigkeit, und wußte seinem
Reiche Ansehen zu verschaffen durch eine wohl unterhaltene Kriegs¬
macht. Ein gemeinschaftlicher Kriegszug mit Ahab, König von
Israel, gegen Syrien, war jedoch nicht glücklich; auch lud er den
Tadel Jehu's, eines Propheten, aus sich, wegen dieses Bundes mit
wirrem ruchlosen Manne. Ein Versuch, die Schifffahrt wieder herzu¬
stellen, mißlang gleichfalls, dagegen focht ec siegreich wider die Ain-
moniter und Moabiter. Josaphat starb nach einer 25jährigen Re¬
gierung ; ihm folgte sein Sohn
Joram. Mit Blutvergießen begann er seine Regierung, aso ?
denn er ließ seine sechs Brüder ermorden. Athalja, des israe- v. Ch.
litischen Königs Ahab Tochter, verleitete ihn zum Götzendienst, welcher
selbst in Jerusalem heimisch ward. Der Prophet Elias weissagte
dem Könige Unglück und baldigen Untergang. Die Edomiter ris¬
sen sich von seiner Oberherrschaft los, die Philister plünderten das
Land, und der unwürdige Joram starb, im achten Jahre seiner
Regierung, an einer schmerzhaften Krankheit.
Ahasja, sein Sohn, ein verächtlicher Schwächling, den feine sei
Mutter Atbalja blindlings beherrschte, siel nach einem Jahre schon v. eh.
durch Meuchelmord, worauf sich die herrschsüchtige
Athalja aus den Thron schwang. Alles weiblichen, ja
menschlichen Gefühls entkleidet, ließ sie 42 Verwandte des Königs 880
ihres Sohnes, aus dem Wege räumen. Doch Joas, der jüngste H
Sohn Ahasja's, entging dennoch dem Blutbade, indem man ihn,
ein zartes Kind, in den Tempel flüchtete, wo er sechs Jahre
lang verborgen unter der Obhut des Hohenpriesters Jojada erzogen
ward. Durch fortgesetzte Grausamkeiten schüchterte inzwischen
Athalja die Vornehmem ein und gedachte das gemeine Volk durch
den grobsinnlichen Baalsdienst zu fesseln. Jojada aber bettete