Vierter Zeitraum.
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sanften durch Wissenschaften ausgebildeten Aurelius Nu-
merianus zu Cäsaren ernannte. Der Vater schlug die
Gothen und vertrieb die Neuperser aus Mesopotamien; er starb
aber bereits 283 in Asien, und sein edler Sohn Numeri an
ward von seinem eignen Schwiegervater, dem Präfectus
Prätorio, Aper, umgebracht. An seiner Stelle ernannte
das Heer den Dalmatier D iocletian zum Augustus (284—
305). Diocletian besiegte den C a r i n in Mosten (285),
der von seinen eignen Soldaten getödtet ward. Darauf nahm
er seinen bisherigen Mitfeldherrn, Valerius Maximian,
zum Mitregenten an, der eben so glücklich die Alemannen
und Burgunder, wie Diocletian selbst die Neuperser besiegte.
Als sich aber die Feinde des Reiches vermehrten, beschlossen
die beiden Regenten, Casaren zu erwählen, und das
Reich so zu theilen, dasi jeder der vier Regenten ge¬
wisse Provinzen zu regieren und zu vcrtheidigen übernahm;
doch sollte die Einheit des Reiches im Ganzen erhalten
werden. In dieser Theilung (292) behielt Diocletian die
östlichen Provinzen, und sein Cäsar Galeri» s bekam Thra¬
kien und die Donauländcr (Illyricum). Maximian hinge¬
gen wählte Italien, Afrika und die Inseln des Mittclmecres,
und überließ seinen; Cäsar, dem Constantius Chlorus,
Britannien, Gallien, Spanien und Mauritanien. Die Usur¬
patoren wurden, nach diesen Maasregeln, in der That be¬
siegt, und die römischen Grenzen in Asien durch den Gale¬
rius (297) bis zum Tigris erweitert; allein dieser Galerius
nöthigte auch (305) die beiden Auguste, ihre Würden niedcr-
zulegen. Die beiden neuen Auguste, Galerius undCon-
ftantius, waren in ihren politischen Ansichten und in ihren
Charakteren sehr von einander verschieden. Galerius be¬
hielt den größten Thcil des Reiches bei der Theilung; er ließ
dem sanftem Constantius, der zu Pock (Eboracum) regierte,
blos einen Thcil der abendländischen Provinzen, und ernannte
(305) den Severus und Maximin zu Cäsaren, indrm
er dem ersten Italien und Afrika, und dem zweiten die asia¬
tischen Provinzen zur Verwaltung übergab.
Nach des Constantius Tode (306) rief dessen Heer sei¬
nen Sohn Constanti» in Britannien zum Augustus aus.