Frankreich als Kaiferchum. 36-
Bclagcrung von Magdeburg begann. Am 2L. Oct. kam
Napoleon nach Wittenberg, am 27. Oct. zog er in Berlin
ein. Zn unbegreiflichcr Eile ergaben sich die Festungen
Spandau, Küstrin, Stettin, Magdeburg, G l o-
gau u. a.; die einzelnen preußischen Hccresthcilc capitulirten
auf ihrem Rückzuge, und selbst der Fürst von Hohenlohe
ergab sich mit 16,000 Preußen bei Prenzlow (28. Oct.).
9iuc Blücher rettete die Ehre deö preußischen Namen- in
dem mörderischen Kampfe (6. Nov.) in und bei Lübcek
gegen die Heeresmassen von Ponto Corvo, Soult und gegen-
den Großherzog von Berg, worauf er (7. Nov.) bei Rat-
kau capitulirte.
Bevor noch der zweite Abschnitt des großen Kampfe-
ln Südprcußen eröffnet ward, ließ Napoleon von dem
churhessischcnStaate (l. Nov.), von den Landern de-
Herzogs von Braunschwcig, des Fürsten von
Fulda, von den Hansestädten, so wie von allen preu¬
ßischen Ländern zwischen dem Rheine und der Elbe, Besitz
nehmen. — Ein Aufruf, von Dombrowski und Wy-
bicki (3. Nov.) unterzeichnet, vcranlaßte die an Preußen in
den drei Thcilungen gekommenen Polen jum A u fst a nde,
und bald schloß sich ein neugebildetes polnisches Heer
dem französischen an. Die Franzosen rückten ungehindert
in 2^ ar sch au (29. Nov.) ein. Bevor aber der Kampf mit
den Russen auf dem rechten Ufer der Weichsel begann, trat
der Chur für st von Sachsen im Frieden zu Posen
(11. Dcc. 1806), mit Annahlne der königliche n W ü r d c,
zum rheinischen Bunde. Ihm ward der Kottbusser Kreis
gegen eine Länderabtretung versprochen, die in der Folge
(1808) in Barby, Gommern, Treffurt und dem
größten Theile des sächsischen Mansfelds mit Eisleben be¬
stand, welche an das neue Königreich Westphalcn kamen.
Auch traten die fünf sächsischen Herzoge durch einen
Vertrag zu Posen (15. Dec. 1806) zum rheinischen Bunde.
Jenseits der Weichsel ward der Krieg zwischen
Frankreich und Rußland durch das Nachtgefecht
bei C-zarnowo (23 —24. Dcc. 1806) eröffnet, wo die
Franzosen die russischen Verschanzungcn auf dem linken Ufer
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