Die Weltgeschichte. 
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hundert Jahren die Araber die Geißel aller Christen waren, 
begaben sich junge Christen aus allen Gegenden Zu derr 
Arabern, um bey ihnen die Wissenschaften und Künste zu 
lernen. Auch die Handlung, vornemlich aber der Han¬ 
del übers mittelländische Meer nach Alexandrien, desglei¬ 
chen der Handel nach Indien, war damals ganz in den 
Händen der Araber, statt daß er vorher von den Griechen 
getrieben wurde. Es waren also jetzt die Araber ein auf¬ 
geklärtes, gelehrtes und blühendes Volk. Aber bald nach 
dieser glücklichen Periode entstanden Unruhen und Empö¬ 
rungen im Staate der Cbalifen: denn viele Statthalter 
entzogen sich der Herrschaft derselben, und machten sich, 
wie Abderamanu, unabhängig. Der Anfang geschah 
in Africa, wo die Gouverneurs von Algier, -Tunis 
und Tripolis aus diesen Statthalterschaften eigene Staa¬ 
ten bildeten. Bald darauf entriß ein anderer Haufe derr 
Cbalifen das schöne AlgyptcN, machte es zu einem un¬ 
abhängigen Reich, und erbauete die große und schöne 
Etüdt Cahira (Cairo), die von der Zeit an die Haupt¬ 
stadt Aegyptens ward. Eben so bemächtigte sich ein treu¬ 
loser Diener der Chaliftn der nordwestlichen Küste von 
Africa, und gründete das Königreich McU'occv. Die 
Chaliftn suchten sich das Ihrige wieder zu verschaffen, und 
verstärkten ihre Armeen. Da sie aber den Soldaten aus 
ihrem eigenen Volke nicht trauen dursten, so nahmen sie 
große Haufen Miethsoldaten aus einem fremden, tatari¬ 
schen Volke in ihre Dienste, das Ihr sogleich kennen lernen 
sollet, aus dem Volk der Türken. Allein diese Fremd¬ 
linge ersahen ihren Vorthcil so schlau, daß sie nach und 
nach selbst Provinzen und Länder, arabische- sowohl als 
fremde, an sich rissen, die Macht der Chaliftn immer mebr 
einschrankten, und diesen so gefürchteten Monarchen zu¬ 
letzt nichts mehr übrig ließen, als den bloßen Titel: 
Herrscher der Gläubigen. 
Es
	        
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