Full text: Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten

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Achter Zeitraum. 
auözudehncn, als gefährlich für seinen Frieden und sein 
Sicherheit anschen würde. 
181. 
Der Freistaat H a y 11. 
Die französische Revolution bewirkte eine große politische 
Gährung auf der Insel Domingo, so weit sie zu Frank¬ 
reich gehörte; denn der Nationalconvent Frankreichs sprach 
(1793) die F r e i h e i t d c r S ch w a r z e n^us. Im Frieden 
zu Basel zwischen Frankreich und Spanien (1795) ward 
der spanische Antheil der Insel an Frankreich abgetreten. 
Die weißen Bewohner der Insel wünschten, ihres Interesse 
wegen, die Fortdauer der Sklaverei, ob sie gleich, unter 
sich als Royalisten oder Republikaner uneinig, die Neger 
gegen einander selbst aufreizten. An die Spitze der Neger 
trat der Mulatte Toussaint-Louverture. Mit ihm 
unterhandelte (1801) der vom ersten Consul dahin geschickte 
General Leclerc, der ihn nach Frankreich abführen ließ, 
wo er (1803) im Gefängnisse starb. Die Sklaverei ward 
hcrgcstellt; allein die Neger standen auf, und verbanden sich 
mit den Farbigen, die gemeinschaftlich den alten Namen 
Haytcr annahmen, und am 1. Jan. 1804 die Unabhängig¬ 
keit der Insel, und Hayti als Freistaat aussprachcn. Der 
Neger Dcssalines vereinigte die einzelnen Partheicn; die 
Weißen und Franzosen wurden von der Insel vertrieben. 
Dcssalines nahm (8. Oct. 1804) als Ja co b 1 die Kaiserwürde 
an; unter ihm befehligten Petion und Christophe. Der 
letzte ward (26. Jul. 1805) zum Obcrgencralc des Heeres 
von Hayti und zum Befehlshaber der Kapstadt ernannt. 
Durch. Petions Ranke ward aber Dcssalines (16. Oct. 
1806) ermordet, und der Neger Christophe von dem Volke 
und den Generalen (7. Febr. 1807) zum Präsidenten 
von Hayti ernannt. Beleidigt dadurch, kämpfte Petion 
gegen ihn, und bildete im südwestlichen Thcile der Insel 
einen eignen Freistaat, dessen Regierungssitz Port au 
Prènce, und dessen Verfassung der nordamerikanischen nach- 
gebildct war. Ihm folgte, nach seinem Tode (27. Marz 1818), 
der General Boy er als Präsident. — Im nordöstlichen
	        
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