Full text: Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien

2Z4 Mittlere Geschichte. I. Zeitr. 2. Abschn. 
dials Anführung, sie begleitenden Silinger waren ein Stamm 
von ihnen. Nach dem Gunderich kam Genfer ich zur Ne¬ 
gierung 428, der zu den größten Regenten dieseri Zeit gehört. 
Auf des römischen Statthalters in Afrika Donifacius Einla¬ 
dung ging er mit seinem ganzen Volke dahin, 429, eroberte, 
unter entsetzlichen Verwüstungen, Numidien, die prokonsulari¬ 
sche Provinz und Dyzacene, die ihm im Frieden abgetreten wur¬ 
den, 4z 5. Die dortigen Arianer, seine Glaubensgenossen, un¬ 
terstützten ihn. Ein zweyter Krieg gab ihm Afrika vropria, 
442. Die Einladung der Königinn Eudoria führte ihn nach 
Italien, 455. Er plünderte Rom, schloß jedoch mit Majoria- 
nus Frieden. In einem vierten Kriege entwarfen die beiden 
Kaiserhöfe einen großen Angriffsplan, 468, der aber scheiterte. 
Genserich behielt Sicilien und alle iralianische Inseln im Frie-. 
den mir Odoacer und Zeno, 474, und starb 478. Er hatte 
vergeblich sich bemühet, seinem Reiche auch eine innere Stärke 
zu geben. Die Vandalen sielen in Weichlichkeit, und wurden 
durch Religionsstreitigkeiten getrennt. Sie waren: Hunnerich 
478, Gundabund 485, Thrasimund 496, sämmtlich unglück¬ 
lich gegen die Mauren. Hilderich, 522, wurde Katholik und 
von dem Arianer Gilimer vom Throne gestoßen, 530. Iusti- 
nian nahm hiervon den Vorwand, die Vandalen anzugreifen. 
Die Katholiken unterstützten den Belisar, welcher den Gilimer 
besiegte, ihn gefangen bekam, und dem vandalischen Reiche ein 
Ende machte, 554. * 
Neuntes Kapitel. 
Geschichte der Longobarden. 
$. 1. Ursprung und altere Gesch. der Longobardem 
E)ie Longobarden gehörten zum suevischen Bunde, und 
wohnten zu Augusts Zeiten auf der langen Börde im Lünebur- 
gischen und in der Altmark. Im zweyten Jahrhunderte waren 
sie weiter westlich gerückt, und berührten den Rhein. Sie sind 
entweder niemahls aus Schweden ausgewandert, wie Paul 
Warncfried erzählt, oder doch in sehr frühen Zeiten. Nach ih¬ 
rer Theilnahme an dem Bunde gegen Mark Aurel werden sie 
nicht weiter erwähnt, bis sie um 488 in das von den Rugiern 
verlassene Norikum emrückten. Hier waren sie eine Zeit lang 
den Herulern unterworfen, bis sich der König Tato frey machte, 
495- Iustinian nahm sie in Pannonien auf um 527 oder 548.
	        
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